Gestap

Düsternis der Woche wurde durch die Freude auf den Sonntag ständig erhellt.

Für meinen Freund Thilo, den Maurer, und mich bedeutete ,, Sonntag" fast stets ,, wandern". Wenn wir in den tiefverschneiten Bergen Pfad­finder spielten, so hatten wir bald unser ganzes trübes Schicksal für einige Stunden vergessen. Wir haben im Laufe der Zeit die ganze Ge­gend abgestreift und sind oft stundenlang durch die Wälder gegangen, ohne einen einzigen Menschen zu treffen. Thilo war ein sehr angeneh­mer Wanderkamerad. Man konnte mit ihm über alles sprechen, aber er verstand auch zu schweigen, und wir sind oft lange Zeit, jeder in das schöne Landschaftsbild oder auch in seine Gedanken versunken, neben­einander hergeschritten.

Thilo war überzeugter Marxist und Materialist. Ich glaube aber, daß ich ihm im Laufe der Zeit allmählich zum Bewußtsein gebracht habe, wie wenig schwer alle derartigen Überzeugungen für das Menschenherz im Grunde wiegen können. Auch er äußerte einmal, wenn auch aus einem ganz anderen Blickwinkel, die von dem dänischen SS- Wachmeister in Farge vertretene Anschauung, daß nach dem Tode nur das Nichts kom­men könne. Ich erwiderte ihm mit den Worten, die Faust, im Begriff, zu den Müttern hinabzusteigen, zu Mephisto spricht: ,, In Deinem Nichts hoff' ich das All zu finden." Er sagte nichts darauf und lächelte nur über­rascht und nachdenklich. Wir hatten uns verstanden, wie wir uns immer verstanden haben.

Im Dezember und Januar lag der Schnee auf den Bergen so hoch, daß wir auf unseren Gängen wie die Skifahrer abwechselnd unseren Weg durch die Wälder ,, spuren" mußten. Wir trugen beide hohe Stiefel, und derjenige, der gerade vorausging, sank oft bis fast an die Knie ein. Die Wanderwege im Weserbergland waren verwahrlost und verfallen, und wir sind auch, als der Schnee wegzutauen begann, sehr oft querfeldein gewandert. Früher ohne Frage oft besuchte Ausflugsstätten, wie der Rabe- Turm auf dem Hils und die Löns- Grotte hinter dem Duinger Wald, lagen völlig vergessen und teilweise verfallen, als wir einmal vorüber­kamen. Wir sind oft 20 bis 30 Kilometer zusammen marschiert. Der Feiertag war immer viel zu schnell vorüber, aber wir gingen, nachdem wir uns an ihm so von unserer gegenwärtigen Welt immer wieder ,, ab­gesetzt" hatten, stets mit schönen Bildern angefüllt, in die neue Woche hinein.

Unsere sonntägliche Wanderlust fand im Lager wenig Nachahmung. Die meisten von uns saßen lieber in der Bude, und mein Freund Waclaff lehnte eine Beteiligung an Thilos und meinen Ausflügen meist mit der allerdings recht vernünftigen Begründung ab, daß es bei der im Laufe der Zeit immer mangelhafter werdenden Verpflegung ratsam sei, die körperlichen Kräfte wenigstens am Feiertage zu schonen.

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Einmal habe ich auch sonntags verbotenerweise mit meinem Kame­raden Beetzen, der dort einen Bruder wohnen hatte, die alte Reichs­und Rattenfängerstadt Hameln besucht, die ich von Reisen vergangener Jahre her kannte. Der Bruder meines Schicksalsgenossen, der von der

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