dauernd von Ölzügen, die oft aus einem Dutzend oder mehreren Tank- wagen bestanden, befahren, da in der Nachbarschaft von Duingen , bei Brunkensen, durch einen stillgelegten Steinbruch getarnt, eine Öl- raffinerie betrieben wurde, zu der das zu bearbeitende Öl hintrans- portiert und später wieder abgefahren wurde, Die Bahnstrecke befand sich infolge ihrer dauernden Überbelastung in einem entsprechenden Zustande, Teilweise waren die Holzschwellen, auf denen die Geleise ruhen, so locker geworden, daß die Schienen durchzubrechen drohten. Es handelte sich also in erster Linie darum, die alten, nicht mehr ver- wendungsfähigen Schwellen gegen neue auszuwechseln und die noch be- nutzbaren alten Schwellen zu„stopfen“. Zu dieser Arbeit, die, weil es sich um den Transport von Öl handelte, als„kriegswichtig” im höchsten Grade bezeichnet wurde, waren wir ausersehen.
Unsere ganze Schar wurde in zwei Kolonnen geteilt. Die eine„Rotte” wurde eine Bahnstation von Duingen entfernt bei dem Nachbarort Coppengrave eingesetzt, während die andere„Rotte”, bei der ich mich befand, nicht weit vom Bahnhof Duingen und in unmittelbarer Nachbar- schaft unseres Lagers ihre Arbeit begann. Unsere Hauptarbeit, das „Schwellenstopfen“ und was damit zusammenhängt, war offiziell als Schwerarbeit anerkannt, die uns, da wir sie samt und sonders nicht gewohnt waren, noch ganz besonders schwerfiel. Je zwei Mann mußten fortlaufend, jeder mit einer„Grepe”, einem forkenähnlichen Werkzeug, bewaffnet, die Schwellen„aufmachen“, d. h. den zwischen den Schwellen liegenden Schotter so hochscharren, daß die untere Schwellenkante je- weils frei wurde, Je vier Mann, die sogenannten„Stopfer“, schlugen dann mit schweren, besonders geformten Hacken Schottersteine unter die untere Kante der Schwelle, die dadurch zwischen dem Steinbett, auf dem sie ruht und dem auf ihr befestigten Geleise festgeklemmt wird. Das„Stopfen” wurde im allgemeinen für wesentlich schwerere Arbeit als das„Aufmachen” gehalten. Ich habe beides als gleich anstrengend empfunden, Wer einen Tag lang als„Aufmacher” mit der Grepe im Schotter hantiert hatte, wobei man sich allmählich vorkam, wie ein scharrender Hahn, war feierabends nicht weniger ermüdet als die Stopfer. Diese konnten sich wenigstens hin und wieder etwas ausruhen, während die Aufmacher immer aufpassen mußten, daß sie nicht von den Stopfern eingeholt wurden, womit die ganze Arbeit notwendig ins Stocken kam. Zugleich wurden die auszuwechselnden Schwellen mit der Grepe freigegraben und mit der Schwellenzange aus dem Bahnkörper ge- schleppt, während die Ersatzschwelle, auf dieselbe Weise oder auf unseren Schultern auf den Bahnkörper hinauftransportiert, dort eben- falls„festgestopft'' werden mußte,
Die Arbeit ging unter Aufsicht eines Bahnbeamten als„Rottenführer” vor sich. Unser Befehlshaber, ein noch jüngerer Bahnbeamter namens Groß, war ein korrekter, sehr fleißiger und uns gegenüber an sich wohl- wollender Mensch. Er war sowenig Nationalsozialist wie die meisten anderen Beamten. Aber er wurde von oben dauernd gedrückt, uns nur gehörig auszunutzen und entwickelte sich im Laufe der Zeit infolge-
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