hinein, da alles andere schon infolge der herrschenden Dunkelheit dem kommenden Tage überlassen werden mußte.
Es erschien dann noch ein freundlicher Soldat, der uns über die Ver- hältnisse des von uns leer angetroffenen Lagers kurz Aufklärung gab, Wie er uns erzählte, saß er mit einem Kameraden schon seit über vier Wochen in der kleinen Wachbaracke, die sich am Lagereingang befand. Sie hätten seitdem auf sechzig französische Kriegsgefangene gewartet, die bei der Duinger Kieinbahn beschäftigt und in dem Lager unter- gebracht werden sollten, Nun wir statt der Kriegsgefangenen hierher ge- kommen seien, würden sein Kamerad und er am nächsten Tage ab- rücken, da sie mit uns jedenfalls nichts zu tun hätten. Das Lager gehöre der Bahnverwaltung, die es für die von ihr angeforderten Arbeitskräfte schon vor längerer Zeit habe errichten lassen. Die Baracken seien ver- dammt kalt und würden, wenn erst der Winter mit aller Macht käme, noch viel kälter werden. Wir sollten daher sehen, daß wir nachdrücklich. für Feuerung sorgten, da es ein schweres Stück sein würde, die Räume mit den kleinen Barackenöfen, von denen je einer in jeder Stube stand, einigermaßen ausreichend warm zu halten. Vor uns sei das Lager von niemandem bewohnt worden und habe dauernd leer gestanden, Es stamme aber ein Teil der Bettstellen, wenn auch nicht der Strohsäcke, die alle vollkommen neu wären, aus einem anderen Lager. Hoffentlich hätte sich dadurch kein Ungeziefer im Lager eingenistet,
In dem Gefühl, daß hier jedenfalls nicht Farge sei, schliefen wir ruhig und tief, Der kommende Tag war ein Sonnabend, Es sollte an ihm lediglich unser„Arbeitseinsatz“ vorbereitet und das Lager einigermaßen in Ordnung gebracht werden, Der Beginn der eigentlichen Arbeit war erst für den darauffolgenden Montag in Aussicht genommen,
3, Zwei Begrüßungsreden,
Am nächsten Morgen gewannen wir schnell einen Überblick über die neue Primitivität, in die wir mit unserer Verschickung in das Herz Deutschlands versetzt waren. Das Lager hatte nicht nur kein Licht, son- dern auch keine Wasserleitung, ja nicht einmal eine Pumpe. Wasser zum Waschen mußte etwa fünf Minuten weit von der anderen Seite der Bahn herangeschafft werden, Die sanitären Verhältnisse waren infolgedessen noch viel fraglicher als in Farge, wo ein Waschhaus mit fließendem Wasser bestanden und auch die Latrine eine wenigstens zeitweise ver- wendbare Wasserspülung gehabt hatte, Die Stuben, in denen wir nun für die Dauer unseres Aufenthalts wohnen mußten, waren noch erheblich niedriger als in Farge. Hatte man sich dort vorsichtig bewegen müssen, um seine Kleidung mit einer nur lose an der Wand hängenden Leimfarbe nicht zu verunreinigen, die überhaupt nicht ausgebürstet werden konnte, mußte man sich hier als Bewohner einer der oberen Schlafstellen gleich- falls sehr vorsehen, da man andernfalls, wenn man sich aufrichtete, seinen Kopf sehr unsanft gegen die Deckenbalken stieß, Wir stellten zu- nächst einmal die Bettstellen, die wir für unsere Zahl nicht benötigten,
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