mehr oder weniger tapfer zu verbergen. Der frühe Winterabend war be- reits im Anzug, als wir Bremen, von unseren Damen abgewinkt, verließen und unserem noch immer unbekannten Verbannungsziel entgegenfuhren.
Die Polizisten wußten nur so viel, daß sie uns bis Voldagsen, einer kleinen Station an der Linie Hannover —Hameln , bringen und dort weitere Weisung erhalten sollten, Es wurde sehr bald ganz dunkel, und da unser Zug, wie damals die meisten deutschen Eisenbahnzüge, keine Beleuchtung mehr hatte, konnten wir nur hin und wieder mit einigen wenigen Taschenlampen, die unserer Schar noch zur Verfügung standen, etwas Licht verbreiten, was hin und wieder notwendig war, um zu er- kennen, mit wem man überhaupt sprach oder um an das Gepäck zu ge- langen. Neben mir saß einer der Polizisten, der in seinem Zivilberuf Frisör in einem Harzort gewesen war, Da ich früher den ganzen Harz mehrfach durchwandert hatte, haben wir uns gut unterhalten, Zwischen- durch kamen wir allerdings immer wieder auf das durch unser Aben- teuer angeregte Thema, in welchen Wahnsinn doch das Dritte Reich hineingesteuert sei, zurück. Er sagte abwechselnd„Herr Doktor” und „Herr Direktor" zu mir und ließ sich meine Zigaretten, mein Butter- brot, meinen Kuchen und meinen Kaffee dankbar schmecken, Einer seiner Kameraden gesellte sich dazu und stellte sich als Astrologe vor, Der Ex- Frisör versicherte mir, daß die Sternenweisheit dieses zweiten Polizisten absolut zuverlässig sei, denn er habe zum Beispiel die anglo-ameri- kanische Invasion in Frankreich bis auf 2 Tage, um die man sich im Weltall schon versehen könne, genau vorausgesagt, Zwei meiner mir gegenüber sitzenden Schicksalsgenossen griffen in dieses von Dunkelheit umgebene, aber von ideellem Sternenlicht erleuchtete Gespräch ein und wollten natürlich wissen, wie lange denn der Krieg noch dauern werde, Der Astrologe erwiderte, wir könnten ganz beruhigt sein, es werde nicht mehr lange gehen, denn der Krieg werde am 18, März 1945 zu Ende sein, Da wir den 23, November 1944 hatten, kam uns das damals noch recht lang vor und der eine meiner Gefährten meinte, bis dahin könnten wir allerdings noch aus den verschiedensten Anlässen alle bequem zugrunde gehen. Darauf meinte mein Kamerad Lüders, ihm habe eine erfahrene Kartenlegerin kurz vor seiner Festnahme, die er in keiner Weise voraus- geahnt habe, prophezeit, er werde sehr bald, wenn auch nicht als Soldat, so doch in ein Lager einberufen werden, dort sehr gute Kameraden finden und es werde für ihn überhaupt alles nach einer nicht zu langen Zeit gut ausgehen, Der erste Teil dieser Prophezeiung sei nun bereits eingetroffen und er vertraue darauf, daß sich auch der zweite bewahr- heiten werde, Ob das Ernst oder Ironie war, konnte ich in der Dunkel- heit nicht erkennen, es war wohl beides etwas dabei. Aus den Äußerun- gen des Astrologen und des Ex-Frisörs, die über das Thema„Kriegs- ende“ noch erfolgten, war mit unmißverständlicher Deutlichkeit zu er- kennen, daß auch diese„Beamten“ unter dem„Ende des Krieges" schon damals das sichere Ende des Dritten Reiches verstanden, dem sie keines- wegs mit Kummer entgegensahen,
Der Transportführer war ein schneidiger Soldat. Auf einem der Um-
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