Der Untersturmführer ließ es sich nicht nehmen, solange auf dem Bahnsteig zu verbleiben, bis sich unser Zug in Bewegung setzte, Gewinkt wurde allerdings beiderseits nicht, Eindeutscher Gruß zwischen einem SS. -Offizier und seinen abfahrenden Häftlingen konnte ebenso wie im Lager auch außerhalb desselben nicht gut stattfinden, aber wir hatten noch kurz, bevor der Zug abfuhr, Gelegenheit genommen, durch unseren Kameraden Lüders unserem bisherigen obersten Bewacher unseren Dank für seine uns mehrfach bewiesene menschliche Gesinnung auszusprechen. Dieser Dank, den er erwartet hatte, war von ihm sichtbar gerne ent- gegengenommen worden. Höflichkeit ist eben in allen Lebenslagen etwas Erfreuliches,.

Je weiter wir uns von Farge entfernten, um so mehr hatten wir das Gefühl, uns von einem Alpdruck zu lösen. Wir hatten alle das Empfinden, aus einem teils schauderhaften, teils tollen Traum erwacht und befreit

zu sein, wenn wir auch einem völlig ungewissen und jedenfalls dunklen Lose entgegenfuhren.

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