er ein bewährter Front­Energie verfügte. Im ersten Weltkrieg war cffizier gewesen, und wie er damals seine Kompanie befehligt hatte, so kommandierte er jetzt seine Russenkolonne, deren Stärke er einmal dem Kommandanten frischweg wie folgt meldete: ,, Dreiundsechzig Mann ohne die Kaputten!" Natürlich war es ein Unterschied: einstmals deutsche Soldaten und er selbst in Ehren ein solcher, jetzt fremde Strafgefangene und er selbst ein Häftling unter den schmachvollsten Umständen. Aber er beklagte sich nicht. Er war stets guten Mutes, weil er mit den Dingen dieser Welt innerlich wohl längst abgeschlossen hatte. Sein Sohn war in Amerika und für seine Frau war gesorgt. Ich sagte ihm einmal, ich fände es nicht richtig und vor allem für ihn im Hinblick auf später bedenklich, daß auch er unter den Russen mit einem Stock herumlaufe. Er lachte nur darüber und sagte, erstens sei dies eine Sache der Form und die Russen wüßten das von ihm; antreiben müsse er sie bei der sogenannten Arbeit, das sei seines Amtes, auch er müsse eben dauernd ,, vistro" ( schnell!)) schreien und dabei manchmal mit dem Stecken in der Luft herumfuchteln, aber getan habe er noch keinem seiner Untergebenen" etwas und ich hätte doch sicher auch schon gesehen, daß er mit seiner Kohorte, wenn er sie, wie gewöhnlich, mit einer Schimpfkanonade wegen ihrer Faulheit und Widersetzlichkeit überschütte, stets ein heimliches Lächeln des Einverständnisses tausche. Zweitens aber wisse er, daß er das Ende des Krieges nicht überleben werde. Ob ihn die Nazis um­brächten oder ihn statt dessen die Russen aus einer mißverständlichen Rache töteten, sei ihm letzten Endes gleich. Er hatte so unrecht nicht und lebte in Farge nicht so gedrückt wie die anderen Juden. Nachdem er sich noch eine schlimme Krätze geholt hatte, mußte er zu Beginn der letzten Judendeportation der Nazis von 1944/45, mit der die noch übrigen Reste des Judentums in Europa vernichtet werden sollten, von Farge fort in eines der östlichen Konzentrationslager. Ich weiß nicht, ob er es über­standen hat und noch unter den Lebenden weilt. Sollte er den Tod, gleichgültig, in welcher Gestalt, erlitten haben, wird er gewußt haben, aufrecht zu sterben. Manche Nazis, die schließlich nur aufs kläglichste zu enden verstanden, hätten sich an ihm ein Beispiel nehmen können. Der andere Russenkalfaktor war ein Stockrusse und doch in seiner ganzen Erscheinung alles andere als ein Moskowiter. Er war weit über zwei Meter lang, schmal wie eine Bohnenstange und ein blaẞgesichtiger Flegel, wie er in diesem körperlichen und seelischen Großformat unter den Zwanzigjährigen aller Nationen wohl selten zu finden sein dürfte. Er war nicht nur unter den Nichtrussen, sondern auch unter den Russen gefürchtet, weswegen er, so jung er war, seinen ,, Kommandoposten" er­halten hatte. Er verschmähte einen Stock, aber stand in dem Rufe, daß bei ihm Messerstiche in jeder ,, Preislage" zu haben waren, von einer noch einigermaßen harmlosen bis zur tödlichen Verletzung, obwohl der Besitz jeglicher Waffen den Häftlingen natürlich strengstens und bei den schwersten Strafen untersagt war. ,, Susulla" oder Susulka", wie er hieß, war vor unserer Farger Anwesenheit schon fünfmal ausgebrochen, aber stets nach kürzerer oder längerer Zeit wieder dingfest gemacht

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