ohne Quetschungsspuren davonkam. Ich befand mich in dieser Lage, als ich ihm als Jurist bestätigen konnte, daß die Behandlung der irischen Seeleute in Farge völkerrechtswidrig sei. Er wurde dadurch in eine besondere Begeisterung versetzt, die er in einem herzlichen shake hands zum Ausdruck bringen mußte, und ich hatte alle Mühe, meine Hand den so nicht vorausgesehenen Folgen meines juristischen Gut­achtens zu entziehen. Bill hatte von der Lagerleitung einen besonders verantwortungsvollen Posten übertragen erhalten, den er trotz der sonst grundsätzlichen Ablehnung aller Lagerarbeiten durch seine Landsleute geruht hatte anzunehmen, weil er ihm Spaß machte: Er war nämlich der Oberaufseher der für das Lager sehr wichtigen oder richtiger von der Lagerleitung für sehr wichtig gehaltenen Entlausungsanlage. Bei jedem Häftling, der eingekleidet wurde, mußte zunächst die zivile Klei­dung durch diese mit hohen Temperaturen geheizte Maschine wandern, was der Kleidung, besonders wenn sie aus Kriegswerkstoff war, sehr übel bekam. Ebenso wurde bei jeder Entlassung die Anstaltskleidung der Entlausung unterworfen. Bill hatte allerdings über diese segensreiche Anlage seine eigenen Ansichten. Er zeigte mir einmal, daß die ver­schiedenen Arten der Läuse auf die Temperatur der Entlausungs­maschine ganz verschiedenartig reagierten. Es gab Lausesorten, die tatsächlich in der Anlage zerplatzten und zu Grunde gingen. Dafür gab es aber wieder andere Gattungen, denen die betreffende Temperatur offen­bar sehr angenehm war, sie empfanden dieselbe offenbar als Bruttempe­ratur und vermehrten sich demzufolge in der Maschine noch ganz ent­sprechend, so daß ein der Entlausung unterworfenes Kleidungsstück erstens zerrissen oder zum mindesten erheblich lädiert und zweitens noch beträchtlich verlauster, als es gewesen war, aus der ganzen Aktion wieder herauskommen konnte. Bill verhielt sich gegenüber diesem Sach­verhalt mephistophelisch: ,, Er hatte seine Freude dran." Am Geburtstag des britischen Königs trat er morgens vor den Wachposten am Lagertor und verlangte von ihm, er solle ,, God save the king " rufen! Der Posten glotzte ihn verständnislos an. Bill trat, obwohl er waffenlos war, drohend näher: ,, Rufst du nun gleich, God save the king '?" Der Posten rief er­schrocken ein furchtsames Ja", womit Bill sich zufrieden gab und weitertrollte.

Es bleibt zu hoffen, daß die Iren aus der Hölle von Farge , die sie sich selbst so wohnlich zu gestalten gewußt hatten, bei Beendigung des Krieges den Weg zurück in ihre schöne Heimat gefunden haben.

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Ein besonderer, gleichfalls völkerrechtlich interessanter Fall waren in Farge auch die ,, Staatenlosen". Sie hatten ein schwer erklärliches Miẞfallen bei den nationalsozialistischen Behörden erregt. Man konnte sich dabei an den alten Witz erinnern, daß beim preußischen Militär zunächst die Katholiken, aufgerufen, links und die Protestanten rechts herauszutreten hatten, wobei ein Soldat stehenblieb, den der Feldwebel anfuhr, zu welchen beiden Menschenarten denn er gehöre, worauf dieser auf seine Antwort, er gehöre zu keiner von beiden, er sei Freigeist, den weiteren Anschnauzer erhielt: ,, Bis morgen früh um 8 Uhr zum Kirch­

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