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Die schon länger im Lager befindlichen politischen Häftlinge erzählten uns, daß bei der Anlage der Mieten dem Kommandanten geraten worden sei, sich der sachverständigen Hilfe eines damals im Lager gefangen sitzenden Bauern zu bedienen, Der Kommandant, der Sachkenntnisse grundsätzlich für etwas völlig Überflüssiges hielt, hatte dies hochmütig abgelehnt und war offensichtlich der Auffassung gewesen, daß er als nicht ausgelernter Bäckerlehrling so etwas ebensogut anordnen könne wie ein sogenannter Fachmann. Der Erfolg war, daß die Kartoffelmieten viel zu tief gegraben worden waren und die Kartoffeln schon damals anfingen, zu sticken und zu faulen, Außerdem war die größte Kartoffel- miete nicht gerade zweckmäßigerweise in unmittelbarer Nachbarschaft der Wäscherei angelegt worden, wo ein Rohr, das dauernd fast kochend heißes Wasser führte, an der Miete vorbeilief, Diese Miete mußte wenige Tage nach unserer Ankunft in Farge geöffnet werden und stellte ein derartiges Depot an Verwesung dar, daß schon die dicke Stroh- schicht, welche die Kartoffeln bedeckt hatte, völlig naß und in Fäulnis übergegangen war. Allein aus dieser Miete hätte das Lager wochenlang täglich mit Kartoffeln versorgt werden können. Die Kommandantur zog es aber statt dessen vor, den Häftlingen nur jeden Sonntag ein paar elende Pellkartoffeln zuzuteilen und im übrigen die Kartoffeln in der geschilderten Weise verkommen zu lassen. Ein Landwirt oder ein sonstiger Staatsbürger, der die im 6. Kriegsjahr schon sehr knapp ge- wordenen und außerordentlich wertvollen Kartoffeln derartig behandelt hätte wie der Lagerkommandant von Farge, würde im Hinblick auf die Strafbestimmungen für Kriegswirtschaftsverbrechen dem Zuchthaus sicher nicht entgangen sein, Für den Kommandanten aber war es wesent- licher, daß er nun eine Arbeit für die nicht auf den Baustellen ein- gesetzten Häftlinge im Lager hatte, die so leicht nicht abriß, Das Wiederausgraben und Reinigen der verfaulten Kartoffeln wurde für die Lagerinsassen eine Zeitlang zu einer Dauerbeschäftigung. Auch wir waren einige Tage hierfüreingesetzt", und zwar unter dem Kommando einigerVorarbeiter, die sämtlich Zuchthäusler waren und sich eine Freude daraus machten, uns diese Arbeit zuzuweisen, bei der sie selbst alsKalfaktoren, wie sie erklärten, nicht zuzugreifen und daher auch im Gegensatz zu uns sich die Hände nicht schmutzig zu machen brauchten.

Sein Mißerfolg mit der Einmietung der Kartoffeln hatte den Kom- mandanten aber doch nachdenklich gemacht und er sah sich infolge- dessen nach jemandem um, dem er die Verantwortung für dieses leidige Gebiet künftig überbürden konnte, Er wählte sich aber dazu wieder keinen Bauern, obwohl sogar unter unserer engeren Schicksalsgenossen- schaft einer war, auf den er besonders aufmerksam gemacht wurde, sondern er suchte sich unseren Schicksalsgenossen Ehlers, der von Beruf Ingenieur war, dazu aus, Ehlers war auch nach seiner abseits von unserem Transport durchgeführten 2.-Klasse-Fahrt nach Farge seine eigenen Wege weitergegangen, Er war einer von denjenigen unter uns, die da meinten, sie sollten der Kuliarbeit, die nun für die nächste Zeit unser Schicksal war, dadurch zu entgehen versuchen, daß sie sich

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