wurden, Eintritt . Aber jrot er- n Brot- s damit da war,
plötzlich ein OT.-Polier vor uns, der offenbar danach dürstete, auch einmal etwas zu sagen zu haben. Er befahl uns kurzerhand, ihm zu folgen und eine Straße vor Farge auszubessern, Unsere Einwendung, daß wir ja aus Farge kämen und am Ölbunker zu arbeiten hätten, schnitt er kurz damit ab, daß er hier zu befehlen habe und daß wir lediglich zu gehorchen hätten. Wir hatten auch keinen Anlaß, uns darum zu reißen, auf der uns besonders unsympathischen Baustelle am Ölbunker zu ver- bleiben und trotteten daher hinter dem Polier her. Er führte uns bis nahe vor das Tor unseres Lagers zurück und es war nahezu halb 12 Uhr, als wir unsere neue„Arbeit” begannen, die darin bestand, auf einer an Schlaglöchern reichen Landstraße die Pfützen zu beseitigen! Mit einem gewichtigen Ernst, der dieser kriegswichtigen Arbeit würdig war, zeigte uns der Polier, daß zunächst das Wasser aus den Pfützen mit den Schippen auf die Äcker geworfen und sodann die Vertiefungen, in denen sich das Regenwasser angesammelt hatte, durch Zuschippen ausgeglichen werden mußten, Nach Empfang dieser Belehrung, die weit ausführlicher gegeben wurde, als es hier berichtet wird, war es nahezu Mittag. Nach- dem ein jeder von uns einige Pfützen nach der uns gewiesenen Methode trockengelegt hatte und wir uns alle angenehm in unsere Kinderzeit zurückversetzt fühlten, in der wir hin und wieder ähnliches getrieben hatten, steckten wir die Köpfe zusammen und berieten, wie es mit dem Mittagessen, das nun doch fällig war, werden solle, Da wir uns dicht vor dem Lagertor befanden, schien es uns allzu sinnlos, die Sinnlosigkeit dieses Tages noch dadurch zu vermehren, daß wir nun wegen unserer zwei Scheiben Brot wieder 1% Stunden zum Ölbunker marschierten, um dann wieder 1% Stunden zu unserer ebenso dringenden wie inter- essanten Arbeit zurückzuziehen, Wir kamen zu dem, wie sich bald her- ausstellte, höchst vernunftwidrigen Ergebnis, daß es das richligste sei, die 5 Minuten bis zum Lager zu gehen, dort unsere zwei Scheiben Brot und unseren Becher Kaffee-Ersatz zu verzehren und sodann in der uns aufgetragenen Straßenveredlung fortzufahren, wobei unsere nach dem Ölbunker dirigierten Mittagsportionen eben von dort als nicht abgefor- dert, ohne weiteres zurückgekommen wären. Wir hatten aber diese Rechnung ohne den Kommandanten und die durch ihn vertretene höhere Intelligenz gemacht, Als wir kaum das Lagertor hinter uns hatten, stießen wir auf ihn, sind aber kaum dazu gekommen, ihm den Sachverhalt zu er- klären, Er schrie uns an:„Euer Mittagbrot ist am Ölbunker, marsch zum Ölbunker, wo ihr hingehört, Raus mit euch! Untersteht euch nicht noch einmal, während der Arbeitszeit ins Lager zurückzukommen, raus mit euch! Raus!“ Es bedarf keiner Erwähnung, daß wir so schneller zum Lagertor wieder hinauskamen, als wir hereingekommen waren, Es blieb uns nichts anderes übrig, als wieder 1% Stunden zum Ölbunker zu mar- schieren und dort diesmal ohne die Russen, die das Mittagessen längst hinter sich hatten, unser Brot zu verzehren, um dann wieder die 1% Stun- den zurückzumarschieren, Als wir schließlich wieder zu den von uns zu beseitigenden Pfützen gelangten, brach bereits die Dämmerung herein.
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