lich rationierte, nahm, sobald er fuhr, Briefe in unbeschränkter Zahl nach Bremen und von Bremen wieder nach Farge mit. Das hatte allerdings für ihn wie auch für die Absender der Briefe ernste Gefahren. Der Bremen - Reisende konnte nämlich am Lagertor bei seinem Fortgang oder seiner Rückkehr durchsucht werden und wenn dann Briefpost von Lagerinsassen bei ihm gefunden wurde, war dies gleichbedeutend mit mindestens 8 Monaten Konzentrationslager für sämtliche an diesem ,, Verbrechen" Beteiligten. Der Betreffende ist allerdings glücklicherweise niemals durchsucht worden, dagegen ist das bei einem politischen Häftling geschehen, der mit einem unserer Schicksalsgenossen zusammen in einem speziellen„, Arbeitseinsatz" in Aumund, einige Bahnstationen von Farge nach Bremen zu entfernt, arbeitete, hierzu täglich frühmorgens. das Lager verließ und erst abends zurückkam, Auch diese beiden Lagerkameraden fungierten in großem Umfange als Kuriere und warfen unsere nach Bremen adressierte Post in Aumund in irgendeinen Briefkasten. Der Bahnhofsvorsteher in Aumund hat dabei einmal Verdacht geschöpft. Möglicherweise hat der Mann aus besonderer Neugier die beiden ,, Farger", die in Aumund ziemlich allgemein als solche bekannt waren, einmal beim Einwerfen der zahlreichen Briefe in den Bahnhofsbriefkasten beobachtet oder ihm sind die überraschend vielen Briefe und Postkarten, die an seinem Bahnhof ohne Absender durchliefen, aufgefallen. Jedenfalls wurde von dort eine Anzeige an die Lagerkommandantur gemacht und es erfolgte eine Durchsuchung, die glücklicherweise aber bei Rückkehr des einen„ Außenarbeiters" in das Lager stattfand. Da die beiden ,, Aumund- Fahrer" nur Post nach Bremen mitnahmen, aber keine Post von dort zurückbringen konnten, so wurde bei der abendlichen Revision, die, am Morgen angestellt, zu einer Katastrophe geführt haben würde, nichts gefunden.
Ich habe auf dem einen oder anderen Wege fast täglich nach Hause geschrieben und ziemlich unvorsichtig, wenn ich gerade nicht zu einem Brief kam, sogar offene Postkarten geschickt, auf denen Andeutungen über meinen Aufenthalt und meinen damaligen Lebenslauf standen, die zunächst nur für meine Angehörigen verständlich waren, aber beim sehr genauen Lesen durch einen Zensurbeamten doch recht unangenehme Folgen, ganz abgesehen von der Tatsache des überhaupt verbotenen Briefverkehrs, für mich haben konnten. Es war daher ein recht unerfreuliches Erlebnis für mich, als eines Abends der Untersturmführer, der damals so eine Art zweiter Lagerkommandant war und unsere Elitestube häufig besuchte, um insbesondere mit C. Gespräche über alles mögliche zu führen, ganz unvermittelt äußerte, es gäbe neuerdings ganz unglaubliche Dinge im Lager und er sei gerade einer illegalen Briefpost auf der Spur, wobei er mich eigentümlich ansah. Die Sache hat mir einige unangenehme Tage bereitet, zumal uns die ,, Alteingesessenen' des Lagers immer wieder warnten und uns versicherten, daß es gerade in diesem Falle bei einer Aufdeckung keine Gnade geben würde. Ob der Untersturmführer mit seiner Andeutung tatsächlich unsere Postverbindung oder eine solche von Ausländern gemeint hat auch die
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