Vor dem Kohlrabi hatte es wochenlang Kürbissuppe gegeben, die nicht besser gewesen war.

Das Essen gab es in Blechschüsseln, die großenteils verbeult und stark verrostet waren. Jeder der Häftlinge mußte sein Essen selber bei der Essenausgabe- Bude holen. Eine stubenweise Essenausgabe, wie sie in jedem vernünftig geleiteten Lager stattfindet, gab es nicht. Vor der Aus­gabe- Bude kamen zunächst die Deutschen , dann die übrigen Ausländer unter Ausschluß der Russen, sodann die Russen und zuletzt die Juden dran. Wir Imis wurden in dieser Beziehung als Deutsche behandelt und wurden, da wir nur gleichsam" Häftlinge waren, noch vor den anderen deutschen Häftlingen abgefertigt. Man mußte aber sehr aufpassen, daß man zur rechten Zeit da war. Denr andernfalls erhielt man nichts oder geriet in die nächste Kategorie und wurde entsprechend behandelt. Die Russen, die stets hinter uns versammelt standen und sämtlich fürchter­lichen Hunger hatten, konnten verschiedentlich nur durch die Gummi­knüppel der Wachleute davon abgehalten werden, die Essenausgabe zu stürmen.

Mit der Verabfolgung der minderwertigen Verpflegung waren viele Schikanen verbunden, die zum Teil geradezu Blüten des Bürokratismus darstellten. Es mußte natürlich verhindert werden, daß Häftlinge sich das elende Essen doppelt oder gar mehrfach holten. Um dies unmöglich zu machen, verfiel die Lagerleitung fast täglich auf neue Spitzfindig­keiten. Es wurde ein Markensystem eingeführt, das aber niemals richtig funktionieren wollte. Eines Nachmittags wurde beispielsweise das ganze Lager auf dem Hof versammelt, um auf Grund der Lagerlisten eine Markenausgabe unter namentlichem Aufruf der Häftlinge durchzuführen. Da insbesondere die Namen der Russen zum Teil nicht richtig gelesen, zum Teil nicht richtig verstanden wurden, gab es ein großes Durchein­ander. Nachdem die ,, Markenausgabe" etwa Stunden gedauert hatte, mußte sie als undurchführbar abgebrochen werden. Dann kam der Kom­mandant auf den Gedanken, morgens beim Empfang des ,, Frühstücks " Marken für das ,, Mittag- und Abendessen" oder auch für den folgenden Tag ausgeben zu lassen. Damit hatte er zugleich auch uns gepackt, die wir das Frühstück regelmäßig verschliefen. So viel Verpflegung, daß wir ohne Gefahr auf die Lagerkost und insbesondere auf das Lagerbrot ver­zichten konnten, hätte sich der Vorsichtigste von uns nicht ins Lager mitnehmen können und es blieb uns daher nichts anderes übrig, als morgens beim Ton der Trillerpfeife aufzustehen und vor den Russen her zur Frühstücksausgabe und zum Markenempfang zu gehen, solange die betreffende Anordnung in Kraft war, die allerdings schon nach wenigen Tagen wieder durch eine andere, ebenso kurzlebige Regelung abgelöst wurde.

Damit die Lagerinsassen doch an etwas merkten, daß es Sonntag war, gab es an diesem Tage der Woche an Stelle des schrecklichen und vom ganzen Lager verfluchten Kohlrabi ,, Pellkartoffeln mit Gulasch". Das ,, Gulasch" bestand in einer undefinierbaren hellbraunen Brühe, die besten­falls eine verunglückte Mehlschwitze war, ohne einen Faden Fleisch, der

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