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Tatsächlich erschienen aber nach geraumer Zeit auch einige Nadeln, allerdings höchstens eine auf 6 Mann, Mit diesen Nadeln fingen wir reihum an, unsere Flickkünste tatsächlich zu versuchen, zumal C. meinte, alles habe seine Zeit und der Kommandant sowie die Kammer müßten schließlich auch einmal Ergebnisse unsererArbeit sehen. Nun, wir haben nicht gerade vorbildlich geflickt. Einige von uns hatten etwas Ahnung davon und die anderen sahen es ihnen ab, Ich hatte, bevor ich von Hause fortging, in guter Voraussicht des Kommenden, von meiner Frau das Strümpfestopfen etwas erlernt, aber vom Flicken hatte ich so recht keine Vorstellung, und den meisten meiner Schicksalsgenossen ging es nicht anders,

Von den recht schülerhaften Stichen gab es um die Löcher in der Wäsche regelrechte Sterne mit sehr unregelmäßig langen Strahlen. Aber die Löcher gingen auch auf diese Weise zu und obwohl wir uns keines- wegs beeilten, war zu unserem eigenen Erstaunen und zur Befriedigung des Kommandanten in der Wäsche des Lagers nach etwa 14 Tagen kein Loch mehr vorhanden. Wir rissen uns bald geradezu um die aus der Wäscherei kommenden Stücke, die wieder geflickt werden konnten und fingen an, unsereArbeit, mit der wir doch noch zu schnell gewesen waren, zu rationieren, um dem früheren Alarmzustand, der nun unaus- weichlich allmählich wieder begann, noch so lange wie möglich zu ent- gehen, Eines Tages wurde aber die Flickwerkstatt, da sie ihren Zweck erfüllt habe, durch den Kommandanten für geschlossen erklärt, und die früheren Sorgen und Gefahren desArbeitstages begannen für uns von vorn,

7. Kohlrabi und Gulasch.

Die eigentlicheErziehung, der die Häftlinge in Farge unterworfen wurden, bestand, entgegen dem schönen Namen des Lagers, nicht in der Arbeit, sondern, abgesehen von dem dauernden Zustand der Furcht, der für das Lagerleben kennzeichnend war, in der das menschliche Existenz- minimum weit unterschreitenden Verpflegung. Ich kann mir wohl denken, daß ein arbeitsscheues Individuum, welches das Lager Farge glücklich überstanden hatte, allmorgendlich schon durch die Erinnerung an das FargerEssen aus dem Bett und an die Arbeit gejagt werden konnte,

Die ganzen 3% Wochen, die ich in Farge gewesen bin, bestand das Essen wochentags ohne jede Abwechslung und Unterbrechung aus Kohlrabi, der zum Teil stockig und ungenießbar und zum anderen Teil durchgängig so wenig weich gekocht war, daß er auch kaum gegessen werden konnte, Das Lagermenü richtete sich nach den Zufuhren, und da gerade kurz vor unserer Ankunft mehrere Waggons Kohlrabi eingetroffen waren, so gab es eben Kohlrabi, und zwar morgens zum Frühstück zu der trockenen Scheibe Brot eine Kohlrabisuppe und zumAbendessen Kohlrabigemüse, das auch wieder eine Suppe war, Dazwischen gab es dann als sogenanntes Mittagessen nur noch 2 Scheiben Brot mit einem Stückchen Margarine, das 15 g wiegen sollte, tatsächlich aber meistens unter diesem Gewicht blieb, sowie einen Becher Kaffee-Ersatz.

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