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Dantes Hölle ist in verschiedene Kreise eingeteilt, die der Dichter „Bolgen” nennt. Solche Bolgen waren in Farge die Baracken, Es gab außer der Kommandanturbaracke und der Wachbaracke, die bereits er- wähnt wurden, im Lager zwei Hauptbaracken, nämlich die Baracke I, in die wir hineingeraten waren und die Baracke II, in der sich das Elend der Russen und der mit ihnen zusammengepferchten Juden abspielte. In unserer Baracke I befand sich im hinteren Teile noch das sog,„Re- vier”, in dem die Kranken lagen, litten und starben. Zu diesem Revier gehörte auch ein Toilettenraum, in dem allerdings sämtliche Gefäße zer- brochen waren und nur noch aus Restteilen bestanden, Wenn, was da- mals besonders nachts außerordentlich häufig war, Fliegeralarm herrschte, wurden die Barackentüren durch die Wachtposten zugeschlossen und es konnte infolgedessen das 00, das sich in einem anderen Gebäude auf dem Hofe befand, nicht betreten werden. Es mußten dann auch die Ge- sunden die Krankentoilette benutzen, was, da diese niemals gelüftet war und auch mangels eines Fensters gar nicht gelüftet werden konnte, nur, wie C, uns zu Beginn warnend gesagt hatte, nach„entschlossenem Ab- kneifen aller Geruchsnerven” möglich war. Das Krankenrevier war dank der„Vorzugsverpflegung”, welche die„krankgeschriebenen” Häftlinge empfingen(Pellkartoffeln mit Magermilch) dauernd, vor allem von Ent- kräfteten und Erschöpften, derart überfüllt, daß die Belegung der zur Verfügung stehenden zwei Stuben noch weit über diejenige der auch schon zum großen Teile überfüllten anderen Stuben hinausging. Der Aufenthalt in dem sog. Revier war daher für uns so wenig verlockend, daß sich niemand bei uns krank meldete, wenn er nicht sozusagen um- fiel, Während die Baracke I so für Gesunde und Kranke dauernd über- füllt war und die Baracke II derartig wimmelte, daß Überfüllung dafür schon gar kein Begriff mehr war, wurde die Kommandanturbaracke, die ebensoviel Raum aufwies wie jede der beiden anderen Hauptbaracken, nur von dem Kommandanten, ferner einem Untersturmführer, der neben dem Kommandanten rangierte und dem engeren Stabe dieser Herren, wenn es hoch kam, alles in allem etwa 10 Personen, bewohnt, Es waren dort ein Speisesaal, eine Art Klubraum und andere Vornehmheiten vor- handen, die für derartige Persönlichkeiten— der„Kommandant, ein Unterscharführer, war ein ehemaliger Bäckerlehrling und der Untersturm- führer ein früherer Verkehrspolizist— unerläßlich waren, Die jüngeren Mitglieder unserer„Aktion’, d. h. die 16—20jährigen, waren ausgesucht worden, um zusammen mit einer weiteren Anzahl jüngerer Lagerinsassen die Räume der Kommandanturbaracke in blitzender Sauberkeit zu halten und die persönliche Aufwartung für den Kommandanten und seinen Stab zu besorgen, Eine kleinere Baracke enthielt die Handwerksstube des Lagers und ein weiteres kleineres Haus die beiden Latrinen„00 Deutsche“ und„00 Ausländer”, übrigens die einzige Örtlichkeit im Lager, wo ich das Wort„Deutsche” gelesen habe, und unmittelbar anschließend die Entlausungskammer, den Baderaum und den Waschraum; der Waschraum hatte, was erst sehr junge Errungenschaft war, fließendes Wasser, Er war vor Beginn der eigentlichen„Arbeitszeit ständig überfüllt, und vor
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