Versuch zu machen, etwas zu schlafen. Zum Abschluß wies er noch darauf hin, daß wir in Farge insofern in einer besonderen Lage wären, als wir ja offiziell nicht wegen einer Verfehlung oder des Verdachts einer solchen oder wegen spezieller politischer Gefährlichkeit eingesperrt seien und das Lager für uns nur eine Durchgangsstation zur OT. sei. Die Tatsache, daß wir alle nicht nur wie die übrigen Bewohner der Elite­stube nicht in Sträflingskleidung eingekleidet würden, sondern auch bei uns, weil wir ja nicht einzeln gekommen, sondern in corpore angerückt wären, die Einlieferungsformalitäten" erst nachträglich und wohl recht lax gehandhabt würden, müßten wir ausnutzen, um uns auch im übrigen möglichst eine Sonderstellung im Lager zu bewahren. Wir sollten uns nur immer auf den Standpunkt stellen, daß das Lager für uns kein Ge­fängnis, sondern eine Versammlungsstätte sei, die nur deswegen für uns gewählt worden wäre, weil in dem zerbombten Stadtbezirk von Bremen keine Kaserne oder andere hierfür geeignete Räumlichkeiten etwa das ausgebrannte Polizeigefängnis! zur Verfügung gestanden hätten. Hiergegen würde letzten Endes niemand etwas machen können, da. es ja der offizielle Standpunkt der Gestapo sei, die sich zu unserem Glücke hier offenbar doch einmal etwas vor sich selber geschämt und sich dem­zufolge gedrungen gefühlt habe, eine recht fadenscheinige, aber für uns eben immerhin in mancher Hinsicht brauchbare neutrale Begründung für unsere Einsperrung zu geben.

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3. Lager- Erfahrungen.

C. hatte gewußt, warum er vorsichtig gemeint hatte ,,, wir sollten den Versuch machen, zu schlafen". Ihm war aus eigener Erfahrung und aus den Erfahrungen vieler Mithäftlinge bekannt, daß es in der ersten Lager­nacht mit dem Schlaf meistens nichts ist. Abgesehen von der Nerven­erregung, die auch verhältnismäßig ruhig veranlagte Menschen in einem derartigen Falle nicht leicht loswerden können, ist es für jemand, der gewohnt ist, in einem bezogenen Bett und vor allem in einem ruhigen Zimmer zu schlafen, fast unmöglich, auf einem harten Strohsack, um­geben von dem vielfältigen Geräusch, das von der Anwesenheit zahl­reicher anderer Stubengenossen ausgeht, ein Auge zuzutun. Ich habe erst gegen Morgen für eine kurze halbe Stunde einschlafen können. Meinen Schicksalsgenossen war es nicht anders ergangen. C. versicherte uns, nachdem er uns einen guten Morgen gewünscht hatte, daß die An­passungsfähigkeit der menschlichen Natur gerade in der hier fraglichen Beziehung ganz erstaunlich sei und daß wir wahrscheinlich schon die zweite, aber mit Sicherheit die dritte Nacht völlig normal schlafen würden, womit er durchweg recht behalten hat.

Es war für uns Grünhörner in dieser Umgebung von ganz außerordent­lichem Wert, nicht nur im ,, Lagerleben" bis ins Letzte erfahrene Stuben­kameraden zu haben, sondern auch in C. einen Ratgeber zu besitzen, der mit Witz und Verstand jedem ,, Problem" die richtige Wendung zu geben wußte. Er warnte uns zunächst eindringlichst, uns ohne seine Be­

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