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infolgedessen das Konzentrationslager zu fürchten hatte, das ihn auch während unserer Anwesenheit noch ereilte. Der eine der beiden ande­ren Meckerer hieß ,, Heini", war Bauarbeiter und tat sich bereits an diesem ersten Abend durch stille Eẞlust hervor, indem er, wie er es auch in Zukunft hielt, etwa insgesamt sechs Portionen des Farger ,, Fraẞes", die er aus von den Stubengenossen übriggelassenen Resten zusammensetzte, wortlos vertilgte. Er war ganz allgemein einer von den ,, Stillen". Führte man gerade ein irgendwie anzügliches oder gefähr­liches Gespräch und er war nicht fern, so konnte man sicher sein, daß er plötzlich hinter einem stand, ohne daß man wußte, wie er dort hin­gekommen war. Mir ging das mit ihm schon an diesem ersten Abend so, und ich hielt ihn zunächst für einen gefährlichen Spitzel. Er war aber ganz harmlos. Wenn er einmal ausnahmsweise ins Reden kam, so han­delte es sich stets um die Arbeit, die er zu Beginn des Dritten Reiches an einer der Reichsautobahnen geleistet hatte. Darüber konnte er sich geradezu begeistern. Er ist der einzige von allen im Lager befindlichen Männern gewesen, der und zwar das mit der ruhigsten und sanfte­sten Miene von der Welt erklärte, daß er zu Recht eingesperrt worden sei. ,, Er habe eine dumme Äußerung gemacht und das dürfe man eben nicht." Diese Anschauung wollte schon etwas besagen, da er sich bereits über 10 Wochen im Lager und mit abgeschorenen Haaren in der Sträflingskleidung befand. Er wußte die Zeit aber gut hinzubringen, da er es verstanden hatte, sich gute Arbeit" zu verschaffen, wenn sie auch nicht ganz so schön war wie die seinerzeit von ihm an der Autobahn geleistete: Er hatte nämlich das Motorrad des Lagerkommandanten in Ordnung zu halten, und damit war sein Tagewerk in Farge , wie er uns gleich zu Beginn mit einem gewissen Stolz erzählte, regelmäßig getan. Die beiden Belgier waren, da ihnen tatsächlich nichts vorgeworfen werden konnte, völlig unbeschriebene Blätter und der eine lediglich durch dauernde treue Sehnsucht nach seiner schönen Braut, die in der weiteren Umgebung des Lagers irgendeine Beschäftigung hatte und bei ihren Besuchen, die sie hin und wieder bei ihrem Erkorenen machen durfte, sämtlichen Farger Wachleuten in die Augen stach, bemerkens­wert. Der Querulant war ein unverbesserlicher Querkopf und, wie sich bald herausstellte, der Stein des allgemeinen Anstoßes in der Stube.

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Dieser nach Herkunft und Schicksalen etwas buntscheckigen Gesell­schaft, die aber die Crême des Lagers war, wurden wir Neuankömm­linge von C. mit einer so formvollendeten Grandezza, als ob wir unsere Bekanntschaft im Glanze eines Ballsaales machten, als die ,, 2. Invasion" präsentiert. Wir waren alsbald von einer ebenso lebhaften wie sympa­thischen Teilnahme umringt, da die Erinnerung an die ,, 1. Invasion", die erst vor Wochen durch die OT, abgeholt, nach der Oberweser weiter­gezogen war, noch recht frisch war. C. besänftigte auch hier die etwas lärmend gewordene Bewegung und forderte uns lächelnd auf, uns zu­nächst einmal zu setzen und etwas auszuruhen, denn wir seien von unseren Erlebnissen sicher noch ziemlich verstört. Er sprach hier aus den Erfahrungen, die er und seine Lagerkameraden mit unserer ,, 1. Inva­

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