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nicht gemacht werden können”, Die Ursache dieses Bedauerns konnte ich mir schon damals vorstellen, Sie wurde bald offenbar.
Zwei Tage nach einem besonders schweren britischen Bombenangriff auf Bremen , der das Zentrum der Stadt einäscherte und auch in sämt- lichen übrigen Stadtbezirken die schlimmsten Verheerungen hervorgerufen hatte, erhielten etwa 200 Imis und jüdisch Versippte in den späten Abend- stunden, teilweise auch erst gegen Mitternacht, eine von ihnen unter- schriftlich zu bestätigende Gestapo -Ladung zugestellt, wonach sie sich am nächsten Morgen um 7 Uhr mit Marschgepäck, festen Schuhen, Spa- ten und mindestens einem Tag Verpflegung im Gestapo -Gebäude zu melden hatten, andernfalls die üblichen schwerwiegenden Folgen. an- gedroht wurden. Ein großer Teil der auf diese abrupte Weise„Einbe- rufenen” hatte in den Wohnungen schweren Bombenschaden, ein wei- terer erheblicher Teil war total ausgebombt und konnte bei der Zu- stellung der Ladung nicht aufgefunden werden. Wegen der Kürze der ihnen gelassenen Frist waren die„Einberufenen” gar nicht in der Lage, sich auch nur in einigermaßen vernünftiger Weise auszurüsten, soweit ihre Sachen nicht überhaupt gerade verbrannt waren, geschweige denn, daß sie Gelegenheit gehabt hätten, noch ihre persönlichen oder gar ihre geschäftlichen Angelegenheiten irgendwie zu ordnen, Bekannte, die ich bei diesem ersten Schub hatte, sind im Straßenanzug und Straßenmantel, lediglich versehen mit einem kleinen Koffer oder einem Rucksack los- gezogen und mußten die Erledigung ihrer ganzen laufenden Angelegen- heiten, soweit dieselben nicht einfach liegenblieben, ihren Frauen über- lassen, Wie ich dann später hörte, ist beim Namensaufruf im Gestapo - gebäude auch mein Name wiederholt mit der Feststellung aufgerufen worden, daß ich nicht erschienen sei, Tatsächlich hatte ich eine Ladung überhaupt nicht erhalten, obwohl ich weder ausgebombt war noch damals Bombenschaden hatte und an meiner der Behörde bekann- ten Anschrift jederzeit zu erreichen war. Ob es sich dabei um einen Irrtum oder um die bewußte Absicht gehandelt hat, mir noch eine gewisse Frist zu geben, ist niemals aufgeklärt worden.
Es wurde bald bekannt, daß die„Einberufenen‘ zunächst in das Kon- zentrationslager Farge überführt worden waren und nach einem dortigen Aufenthalt von 10 Tagen durch die OT, in ein Arbeitslager, das in Lenne im Wesergebirge errichtet worden war, weiter transportiert wurden,
Jedenfalls wußte ich nun Bescheid und tat zweierlei, Erstens machte ich mich mit Hochdruck an eine. Regelung meiner persönlichen Ange- legenheiten und geschäftlichen Verpflichtungen für den nun bald zu er- wartenden Fall meiner Abwesenheit und es gelang mir, dieselben in den mir hierfür noch zur Verfügung stehenden drei Wochen so zu ordnen, daß alles seinen Gang ging, auch wenn ich lange Zeit oder schließlich überhaupt nicht wiederkam, Zweitens traf ich Vorkehrungen in meinem Hause, um möglichst„verreist” zu sein, wenn die zu erwartende Ladung der Gestapo kam. Nach der kurz vorausgegangenen Überrennung Frank- reichs durch die Invasion gab man schon damals dem Kriege keine allzu
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