Pohl, vom 6. August 1942 wurden den Häftlingen in allen Lagern die Haare geschoren zur Verwertung durch Verarbeitung zu Filz und Garn. Der Befehl erklärt weiter, daß aus den ausgekämmten und abgeschnittenen Frauenhaaren Schuhwerk für die Mannschaften der U- Boote und Filzstrümpfe für die Eisenbahner angefertigt werden sollten. ( Band XI, Seite 255.)
Im Mai 1945, nach der Evakuierung des Lagers Sachsenhausen, wurden auf dem Gelände des» Industriehofes«<, 50 m vom Krematorium entfernt, 8 Fässer mit 560 kg Menschenhaaren gefunden.( Band XI, Seite 67.)
Durch die Aussagen der Angeklagten ist festgestellt worden, daß in das Lager Sachsenhausen aus anderen deutschen Konzentrationslagern das Schuhwerk gebracht wurde, das die getöteten Häftlinge hinterließen. In Haufen aufgeschichtet, wurden auf dem Gelände des Lagers Sachsenhausen 504 cbm oder 904 600 Paar Schuhe gefunden, darunter nicht nur Männer- und Frauenschuhe, sondern auch Kinderschuhe.( Band XI, Seite 75 und 76.)
Wie die Angeklagten Kaindl, Rehn, Sakowski, Zander u. a. weiter aussagten, wurden den Toten nach der Erschieẞung die künstlichen Metallzähne und Zahnprothesen ausgerissen. Das Gold und Platin wurden an die Deut sche Reichsbank abgegeben, das weniger wertvolle Metall im Lager selbst verwertet.
Auf dem Gelände des Lagers Sachsenhausen, im Kellerraum des Krankenreviers, wurden in Kästen 300 000 künstliche Metall- und Porzellanzähne, Zahnkronen und Zahnprothesen gefunden, die nach dem Gutachten der Experten von nicht weniger als 77000 bis 80 000 Personen stammten. ( Band II, Seite 95, Band IV, Seite 128 und 197, und Band XI, Seite 167-169.)
Die Maßnahmen der Hitlerregierung zur Beseitigung der Spuren der von ihr begangenen Untaten Als sich die Sowjetarmee Berlin näherte, arbeitete die Hitlerregierung, da sie sich fürchtete, für die von ihr be
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