Als Todesursache wurde dann Herzschlag angegeben. Die­jenigen, die nicht zusammenbrachen, ließ man so lange unter dauernden Schlägen im Laufschritt Steine tragen, bis ihnen das Blut zum Kochen kam. Der Augenblick des Zusammenbruchs war nicht mehr fern. Noch einmal schaute das Opfer seine Peiniger bittend und flehend an. Ohne Erfolg! Sie hatten ja den Auftrag, ihn fertigzumachen. Waren sie ,, human", flüsterten sie ihm zu: ,, Du hast noch eine Rettung, lauf durch die Postenkette!" Verständnislos schaute er zu seinen Mördern auf, macht kehrt und schleppt sich mühsam zur Postenkette. Den formellen Anruf Zu­rück, halt!" hört er nicht mehr. Die Apathie beherrscht ihn bereits vollkommen. Er läuft weiter, der Posten legt an, die Schüsse krachen, er fällt!

Ist er noch nicht tot, gibt man ihm den Fangschuß. ,, Das ist erreicht! Dieser wäre fertig!" Kapo und Vor­arbeiter gehen zurück zur Bude, melden den Tatbestand dem Kommandoführer Blanck, der es ja sowieso weiß, da er es von weitem beobachtete, bekommen von ihm Zi­garetten als Belohnung und frühstücken nach dieser ,, Lei­stung" erst mal kräftig.

Auf diese Weise sind Hunderte und aber Hunderte ,, fertiggemacht" worden.

Frühmorgens erhielt der Posten bereits vom Kapo Be­scheid, daß heute in seinem Bereich einer, mitunter auch 2 oder 3 durch die Postenkette laufen würden. Für jeden Erschossenen erhält er 10,- RM. zur Auffüllung seines Geldbeutels. Ganz selten, daß mal ein Posten diese Auf­träge ablehnte. Denn Verbrecher waren sie alle.

Nur wenige Kapos vom Kommando Steinbruch wei­gerten sich, diese Morde am laufenden Band durchzu­führen. Vogel, Herzog, Stöckel und Müller galten als die verrufensten Mörderkapos. Ein Vorarbeiter, Wittmann ( ein ,, Schwarzer" asoziales Element), mordete für ein Butterbrot auf Befehl des SS - Hauptscharführers Blanck seine Mithäftlinge ohne jede Bedenken und Hemmungen. Eine Äußerung Blancks: ,, Wittmann, da liegt die Brot­

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