Buchenwald von 1937 bis 1945

In den Monaten Juni, Juli und August 1937 begannen die ersten großen Arbeiten zur Errichtung des Konzen­trationslagers auf dem Buchenwaldberg in der Nähe des kleinen Ortes Ettersburg . Schloß Ettersburg ist die Stätte, an der Friedrich Schiller sein Drama ,, Maria Stuart" niedergeschrieben haben soll. Wieland und andere große Geister der klassischen Zeit haben dort gastiert. Für Johann Wolfgang Goethe war die Umgebung von Etters­ burg ein beliebter Ausflugsort.

Ab 1937 sollte der Buchenwaldberg, der einem undurch­dringlichen Urwald glich, nicht mehr den Menschen zur Freude und Erholung dienen. Nein, die SS - Führung Hein­ rich Himmlers hatte ihn für andere Zwecke vorgesehen. Aus einem Berg der Freude wurde ein Berg des Grauens!

In den Monaten Juni- August rollten die ersten gro­Ben Häftlingstransporte an. Die bisher bestehenden klei­neren KZ.s wie Lichtenburg , Sachsenburg usw. wur­den aufgelöst und ihre Belegschaften nach Buchenwald verfrachtet. Wir rollten von Lichtenburg bei Torgau mit 1300 Mann an. Vor uns traf schon ein Vorauskommando von Sachsenhausen bei Berlin ein. Mit Tempo ging es an die Arbeit. Der Südteil des Berges mit seinem milderen, angenehmeren Klima wurde für die Unterkünfte der SS bestimmt, der Nordteil mit seinen rauhen Wettern und seiner herben Luft für das Lager der Häftlinge. Buchen­ wald ist der Berg der Wetterscheide. Er sollte auch der Scheidepunkt vieler Menschen werden.

Sprengungen aller Art und Rodungen großer Teile des

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