Waldes mußten ohne Rücksicht auf die Gesundheit und dauernde Schädigung der Menschen in kürzester Zeit durchgeführt werden. Schon erstanden die ersten Ba­racken. Die Maurerarbeiten zur Errichtung des Unter­grundes, sowie die Zusammenfügung und Aufstellung der Barackenteile durfte nicht länger als 2 Tage in Anspruch nehmen. Am 3. Tag mußte jede Baracke bezugsfertig dastehen.

Anfahrtsstraßen wurden im Hetztempo gebaut. Das Wort Feierabend wurde zum Fremdwort. Tag und Nacht und Nacht wie Tag wurde gearbeitet. Wer diesen körper­lichen Strapazen nicht gewachsen war, brach zusammen. Die Schwachen fielen um wie die Fliegen. Für sie war hier keine Zeit. ,, Was kümmert's uns, wenn diese erledigt sind, fangen wir uns neue ein, von dieser Sorte gibt's noch genug", war der oft wiederholte Ausspruch des SS­Hauptsturmführers Weißenborn. Wer nicht ganz bei Kräf­ten war und mitunter nicht etwas Glück in diesem Unglück hatte, ging unweigerlich unter, war verloren. Deutsche Häftlinge waren es, die die schlimmste Zeit im KZ. Buchenwald zu bestehen hatten.

Nachdem einigermaßen die Voraussetzungen geschaffen waren, liefen Transporte über Transporte ein. Neben ,, normalen" Zugängen, das sind solche, die nach Ab­büßung ihrer politischen oder kriminellen Schuld wieder in Polizeigewahrsam zur angeblichen ,, Umschulung" genom­men wurden, brachte man ganze Razzien von Bibelfor­schern, Wiener Juden, Juden von Berlin , Halle, Schneide­ mühl usw. Dabei handelte es sich nicht um Hunderte, sondern um Tausende.

Der Menschenverschleiß war zu groß, als daß schon die beträchtliche Zahl Arbeitstiere für die Verwirklichung der Pläne der SS ausgereicht hätte. Der Ruf nach Arbeits­sklaven wurde immer lauter. SS - wie Häftlingslager sollten in kürzester Zeit wie aus dem Erdboden gestampft wer­den. Neue Razzien wurden im ganzen Reich durchgeführt. Diesmal nannte man sie die ,, Asozialen". Es waren Men­

12