zu bemerken. Stimmen werden laut wie ,, die spinnen ja", ,, wahrscheinlich Finte der Kapos". Aber gleich darauf die Parole: ganz große Achtzehn"! d. h. nun muß alles schwer auf Draht sein. Und richtig. Durch das große Tor kommen die beiden Lagerführer in Begleitung des Standartenführers, dem Kommandanten, sowie der erste Rapportführer. Der Lagerälteste und die nächsten Kapos werden von ihnen herangerufen. Im brüllenden, hysterischen Ton schreit sie der 1. Lagerführer an: ,, Sagt, was bildet ihr euch ein, nennt ihr das vielleicht arbeiten? Die Kerle schlafen ja bald ein, na, wartet nur, euch Dreckkerls werde ich schon noch Beine machen." Der Rapportführer schrieb sofort die Häftlingsnummern einer der soeben vorbeimarschierenden Baumträgerkolonne auf. Wie ich später feststellen mußte, erhielt jeder von ihnen ½ Stunde Baumhängen als Strafe wegen Faulheit.
Baumhängen ist mit fürchterlichen Schmerzen verbunden. Als unterhalb der Blockgebäude noch genügend Bäume standen, konnte man an mindestens 15-20 von ihnen in ungefähr 2½ m Höhe lange große Nägel sehen. An diese wurden die zur Bestrafung Aufgeschriebenen aufgehängt.
Aber wie? eine teuflische, sadistische Erfindung! Die Hände werden auf dem Rücken gefesselt, dann muß sich der Gefesselte mit dem Rücken gegen den Baumstamm stellen. Ist kein Schemel zur Hand, muß ihn ein Häftling, der Stunde später die gleichen Qualen durchzustehen hat, am Stamm hochheben, bis seine Hände den Nagel erreicht haben. Jetzt wird die Fessel durch den SS- Mann Hauptscharführer Sommer war dafür besonders berüchtigt an den Nägeln befestigt und der Rest der Leine um den Stamm festgebunden, damit sie nicht nachgeben kann. Der nächste Moment bringt den ersten Hauptschmerz. Der Schemel wird weggezogen bzw. der andere muß den Festgebundenen loslassen, und dieser rutscht das ganze Stück seiner Armeslänge herunter. Da die Arme und die Muskulatur die Last des Körpers in
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