dieser unnatürlichen Lage nicht gewöhnt sind, kugeln die Armgelenke aus und bereiten unvorstellbare Schmerzen. Die Bäume werden immer so gewählt, daß auch der längste Mensch nach der Auskugelung der Arme mit den Füßen nicht den Erdboden berühren kann, um eventuell seine Schmerzen zu lindern. Er hängt in der Luft! Wer stöhnt oder vor Schmerzen laut aufschreit, dem geschieht fol­gendes: SS- Hauptscharführer Sommer geht auf den Häft­ling zu, bedauert ihn heuchlerisch und erpreẞßt zugleich Geständnisse aus ihm mit dem Schlußeffekt: ,, Also so ein Schwein bist du! Das hätte ich früher wissen müs­sen. Dir gefällt das nicht, Schmerzen hast du? Augen­blick! Dies können wir abstellen!" Nimmt dessen Beine und schaukelt den Körper vom Baumstamm weg. Dieser verzehnfachte Schmerz erzeugt bei dem Häftling ver­zweifelte Schreie.

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,, Ach, das gefällt dir immer noch nicht? Du Ärmster!" Und dann schlägt er mit seinem Ochsenziemer auf des­sen Körper ein. Viele werden dabei bewußtlos und schreien nicht mehr. Sie schweigen! Befriedigt murmelt Sommer für sich hin: ,, Dem habe ich mal wieder die Schnauze gestopft."

Wagen sich im Lager beschäftigte Häftlinge zu nahe heran, so werden sie vom ,, Sommer " gestellt und zu sei­nem Zeitvertreib wegen ihrer ,, Neugierde" und Uner­fahrenheit ebenfalls gehängt. Oft bewußtlos, in Angst­und Schmerzensschweiß gebadet, werden sie nach der festgelegten Zeit abgebunden. Sofort sacken sie zusammen wie tote Körper. Sommer ist jetzt ganz groß" in Form. ,, Zu faul bist du, um zu laufen?" Traktiert ihn mit Stiefel­tritten und Peitschenhieben so lange, bis er auf allen Vieren wegkriecht, oder leblos, erneut ohne Bewußtsein liegen bleibt.-

Und nun schleppen die Häftlinge die Baumstämme davon, und in einzelnen finden sich noch die Nägel, an denen mancher von ihnen unter nicht zu beschreibenden Schmerzen gehangen hatte. Erinnerungen und Grausen

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