Teil seiner Leiden und Lasten. Aber ich werde dir hel­fen, wie ich schon sagte."

,, Nur mir?" fragte Peter mit schwerer Stimme und bitter enttäuscht.

,, Ja, nur dir! Ich helfe nur Menschen, deren Wert ich erprobt habe. Nun blicke auf! Du hast andere und schlimmere Situationen durchgemacht. Und wenn wir noch nicht in den Hafen einlaufen können, so machen wir erst eine Notstation."

Prüfend richteten sich seine Blicke auf den Freund. Dann fuhr er fort.

,, Erzähltest du mir nicht von einem Dr. Gebhard, der im Leben Frau Bergners anfänglich eine so bedeutsame Rolle spielte?"

,, Von diesem scheinheiligen Pillendreher will ich nichts wissen. Er wäre der Letzte, an den ich mich in meiner bedrängten Lage wenden würde."

,, Peter, du urteilst nach dem Schein. Man muß, wie Irina vor kurzem im Krankenhaus richtig bemerkte, um gerecht zu sein, erst die Gründe seines Verhaltens ken­nen. Vielleicht sind solche genug vorhanden!"

,, Da gibt es weder Gründe anzuführen noch Entschul­digungen. Er hat in den drei Jahren nicht eine Zeile an Kitty geschrieben. Er hat sie verelenden lassen, und sie wäre sicher gestorben, wenn nicht das Wunder unserer Errettung dazwischengetreten wäre."

,, Darin magst du recht haben. Dennoch muß man Dr. Gebhard selber hören, um aus seinem eigenen Munde den Sachverhalt zu erfahren.

Halt, unterbrich mich nicht! Ich habe es mir überlegt, es ist der nächste Schritt, den wir unternehmen."

,, Bei unserer Freundschaft, ich kann und ich will es nicht, Josef!

Es müßte zuvor eine große Auseinandersetzung zwi­schen uns stattfinden. Ich müßte dem Jämmerling sein rohes, erbarmungsloses Verhalten gegen Kitty Bergner ins Gesicht schleudern. Meinst du, daß er dann noch Lust hätte, einen Finger für uns zu rühren?"

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