Gesicht seines Hausverwalters fauchte auf, noch das freudige Gebell seines Hundes ließ sich hören.

,, Sieh dir inzwischen den Bau an, Josef! Nicht wahr, mein ,, Zuhause" ist schön. Das Schloß soll vor 120 Jahren erbaut worden sein. Natürlich wurde sein Stil bei der Übernahme in unseren Familienbesitz etwas moderni­siert. Der gepflegte Park, der Duft der Blumen und der liebliche, allmorgendliche Vogelgesang begleiteten mein ganzes Leben, solange ich zurückzudenken weiß."

Peter Vagas stand auf der hohen Steintreppe und ließ immer noch seine Blicke umherschweifen.

Die seltsame Stille konnte auch eine weniger ängst­liche Natur in Unruhe bringen.

,, Willst du nicht läuten, Peter?"

Peter zog die Glocke, aber nichts rührte sich im Hause. ,, Begreifst du, warum sich niemand sehen läßt?" ,, Die Klingel wird kaputt sein!"

Nun schlug Peter Vagas energisch mit der Faust gegen die Tür.

Ein etwa elfjähriger Junge steckte seinen Kopf durch den Spalt.

Er musterte mit kecken, neugierigen Augen den frem­den Mann.

"

,, Was wünschen Sie?"

Peter starrte den Jungen an. Statt einer Antwort, fragte er selbst.

,, Sag' mal, wohnst du hier?"

Es war eine förichte Frage. Der Knabe hatte recht, wenn er die Tür wieder schließen wollte, aber Vagas hielt ihn am Arm fest.

,, Halt, hiergeblieben! Was tust du in diesem Hause? Wo ist der Hausverwalter?"

Der Junge sah den aufgeregten Mann verständnis­los an.

,, Weiß ich nicht! Lassen Sie mich los, ich will meinen Großvater holen."

Der Junge öffnete die Tür und ließ den Fremden samt seiner Begleitung herein. Dann lief er davon.

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