traten Manez und Irina einen Spaziergang in das Städtchen an. Peter übergab Manez die Depesche an Meinau in Hamburg , seinen Hausverwalter, damit dieser rechtzeitig von ihrer Ankunft in Kenntnis gesetzt werde. Morgens vier Uhr jubilierten die Vögel.
Durch die geöffneten Fenster schmetterten sie ihre Töne und weckten die Schlummernden auf. Manez und Vagas sprangen aus dem Bett und eilten ins nahe gelegene Badezimmer. Schwester Irinas Gedanken waren sofort in Sorge um die Kranke.
Kitty war sehr schwach und lag mit geschlossenen Augen. Das Fieber stieg und fiel wieder, doch wich es nicht.
Bleich, mit erhöhtem Puls zwang sie sich zu jeder Bewegung, folgte aber geduldig der Schwester Weisungen. Das Erbrechen hatte sich eingestellt, und sie klagte über den stechenden Kopfschmerz.
Später trat Peter an ihr Bett. Sofort verklärte ein Lächeln ihr Antlitz. Seine geflüsterten Liebesworte, seine zärtlichen Blicke waren für sie das beste Heilmittel.
Fast immer schlief die Kranke.
Wenn Peter sich zu ihr setzte, so war es, als ob seines Herzens strahlende Kräfte auf sie überströmten, um so tiefer, fester und länger schlief sie dann, und um so größer schien die Erholung, die ihr mit der tiefen Ruhe kam.
Doch die Fieberanfälle mehrten sich trotz der Medizin Dr. Gutmanns, dadurch lebte Peter fortwährend in Angst.
Er forschte in den Augen Schwester Irinas, ob das Leiden Fortschritte machen würde in seiner hinterhältigen und fückischen Art. Und ob die Krankheit weiter ihr Zerstörungswerk in dem schwachen Körper verrichten würde.
Aber Schwester Irina schwieg hartnäckig. Sie wollte seine Sorge nicht vermehren, hätte er jedoch ihre Blicke aufgefangen, mit denen sie auf die Kranke schaute, so wäre er erschüttert gewesen über ihre eigene Angst.
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