Er schob Peter dicht zum Fenster heran und trat dann zur Seite.
Peter näherte sich vorsichtig der Versunkenen. Es stand ja so viel auf dem Spiel. Wenn er nur ruhig blieb und seine Fassung bewahrte.
Bei seinem Näherkommen legte die Kranke den Finger auf den Mund.
Das ist also Kitty, dachte er immer wieder schmerzvoll, als er die abgezehrte Frau betrachtete. Welch' eine Veränderung!
Man ist machtlos so vielen schrecklichen Eindrücken gegenüber.
"
, Warte nur ein bißchen, ich rette dich schon", murmelten seine Lippen. Noch hatte er Kitty nicht angesprochen. Hatte er Angst, sie zu erschrecken? Anders hatte er sie wiedergefunden, ganz anders.
Aber sie lebte, sie war da.
Wieder näherte er sich ihr vorsichtig. Und wieder legte sie ihren Finger auf die Lippen, als wolle sie nicht gestört sein.
,, Kitty, Liebling!", rief er. Mit zwei Schritten war er bei ihr. Ihre Augen weiteten sich und wurden groß.
Sie strahlten wie zwei kleine unwirkliche Sonnen aus dem wachsgelben Gesicht.
O, Kitty! Er sah sofort, daß hier nur Gott retten konnte. Und doch klammerte er sich mit eiserner Entschlossenheit an die Worte des Arztes. Er will und er muß hoffen.
,, Peter!" antwortete sie.
Der Klang ihrer Stimme schnitt ihm ins Herz. ,, Peter, bist du's wirklich?"
Ein Lächeln umblühte ihren Mund.
Er stürzte zu ihr ans Bett, sank davor in die Knie. ,, Kitty!" Er hielt sie im Arm.
Das Wort stockte ihm im Munde.
,, Peter, du bist wirklich am Leben?" murmelten ihre Lippen. Da sank ihr Kopf in die Kissen zurück. Ihre Augen schlossen sich.
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