Kissen gestützt. Es schien, als ob sie betete. Ihre Um­gebung schien für sie nicht vorhanden. Sie hörte und achtete nicht auf das, was um sie geschah. Auch die Stimmen an ihrem Lager weckten sie nicht aus ihrer Lethargie.

,, Dauernd sitzt sie mit gefalteten Händen und befet. Tritt jemand näher, bedeutet sie ihm durch ein Zeichen sie legt ihren Finger auf den Mund nicht näher zu treten. Sie möchte nicht gestört werden", so berich­tete die Oberschwester.

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Der Arzt wandte sich an den Major und dessen Doi metscher.

,, Die Kranke verweigerte anfänglich jede Speise. Wir mußten sie künstlich ernähren, aber jetzt gelingt es uns manchmal, sie zum Essen zu bewegen."

In diesem Augenblick trat Schwester Irina an Dr. Gut­mann heran und machte ihm die Meldung der beiden Besucher, die draußen schon so lange warteten. Aber der Arzt winkte unwillig mit der Hand ab. Doch Schwe­ster Irina hielt Wort, sie war hartnäckig. Sie stellte dem Doktor die dringende Notwendigkeit vor Augen, die Dr. Vagas veranlaßte, zur ungewöhnlichen Stunde um einen Besuch zu bitten. Wirklich gelang es ihr, den Arzt umzustimmen und die Erlaubnis zu erhalten.

Der Major hatte sich indes die Worte des Arztes übersetzen lassen und ordnete für die Kranke viele zusätzliche Lebensmittel an. Wieder holte der Adjutant sein Taschenbuch hervor und schrieb sich die Anord­nungen auf.

Währenddessen hatten die Freunde genügend Muße gehabt, sich in Ruhe über die nächsten, dringlichen Fragen der Gegenwart zu unterhalten. Niemand störte sie. Nach dem langen Sitzen während der Fahrt im Auto war das Sichbewegen jetzt ein Genuß. Langsam gingen sie auf und ab und stellten ihre Betrachtungen über die nächste Zukunft an. Manez wollte Peter Vagas mit Kitty Bergner in seinem Auto nach Hamburg brin­gen, um jede Schwierigkeit beim Passieren der russi­

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