darüber, es war nach der Volkszählung: ,, Wären wir Tiere, wir wären an dieser Behandlung, die wir erleiden müssen, längst gestorben."

Der Mensch ist aus härterem Stoff gemacht als alle Geschöpfe. Tiere, besonders unsere Haustiere, die keine Falschheit kennen, wollen Liebe und immer wieder Liebe von den Menschen, zu denen sie sich ge­sellt haben. Sie betteln darum unermüdlich, bis sie den Stein, den der Mensch an Stelle seines Herzens in der Brust trägt, erweichen. Aber dann sind sie außerordent­lich treu, und ihr Leben ist voll Freude. Sie geben willig ihr eigenes Leben für ihren auserwählten Herrn hin.

Auch Pflanzen können ohne Liebe nicht gedeihen. Sie wollen umhegt und behütet sein, brauchen Auf­merksamkeit, Sorgfalt und Liebe zu ihrer Pflege. Dann lohnen sie die kleine Mühe unserer Arbeit durch ver­schwenderische Fülle und Pracht ihres Wachstums.

In der freien Natur sorgt die Sonne für das Wohl­ergehen der Pflanzen und Tiere.

Kitty hatte zu Beginn ihrer jungen Ehe eine Draht­haarterrierhündin. Ein vornehmes Fräulein aus adeligem Geschlecht mit einer langen Ahnenreihe, einem soge­nannten Stammbaum: Lottchen v. d. Este. Es war drollig zu beobachten, mit welchem Mißtrauen und mit welcher Vorsicht sie den Futternapf umkreiste, ehe sie ihr klei­nes, schwarzes Schnäuzchen in den Napf steckte, um zu fressen. Sie war das empfindlichste Tier, das man sich vorstellen konnte. Einst, an einem verlockenden, war­men Sommertag rüstete sich das Herrchen zum Fort­gehen. Lottchen sah es, stand schweifwedelnd daneben und hoffte, mitgenommen zu werden. Aber Herrchen hatte es eilig, auch führte der Weg direkt zur Straßen­bahn. Lottchen konnte das nicht wissen. Sie wedelte und bellte. Einige scharfe Zurechtweisungen nützten nichts, schließlich gab es einen kleinen Klaps auf den Rücken.

Ganz verstört und tief beleidigt zog sich Lottchen zurück und trat in einen Hungerstreik.

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