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Kitty stand auf der Straße, und jetzt brach sie in leidenschaftliches Weinen aus.
Ehrlich gestand sie sich's ein: sie hatte Sehnsucht nach Peter. Sie schloß die Augen und kämpfte gegen die Tränen an. Sie hatte es ja so gewollt. Und jetzt kam das Herzeleid um das Verlorene. So hatte sich nun ihr Schicksal gewendet.
In dieser Nacht konnte Kitty keinen Schlaf finden.
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Peter hatte seine Freundschaft abgewandt, er hatte sie kurzerhand zur Seite geschoben, sie, die unersetzbar war.
Eigentlich war es nutzlos zu grübeln.
Aber was sie auch dachte, immer kam sie zum Schluß darauf zurück, wie unaussprechlich einsam sie sich nun in Theresienstadt fühlte, wo der Tageslauf einförmig und regelmäßig, gleich wie der Zeiger einer Uhr, verlief. Nur der Arbeit galt hier jedes Leben, der Arbeit. Dafür gab es das wenige Essen, den winzigen Lebensraum und die Qualen der Gefangenschaft. Es war natürlich, daß sich jetzt mehr als früher die Schleier von der Vergangenheit hoben.
nur
Einzeln hoben sie sich, und dann setzte das Erinnern an die frühere Zeit ein.
Sie hatte Peters Liebe entgegengenommen, ohne Dank, wie selbstverständlich. Jetzt verstand sie, wie schwer es ihm oft ums Herz gewesen sein mußte, wenn sie zusammenkamen. Jetzt wußte sie, wie unrecht sie gehandelt hatte, ihm Kummer zu bereiten. Immer war er bereit gewesen, sie zu schützen, zu umsorgen.
Es war doch unerhört, das liebe, freundliche Band so nutzlos zu zerreißen. Ja, sie trug die Schuld. Peter hatte recht, sie durfte nicht mehr an Fred Gebhard denken, der sie gewiß längst gestorben wähnt und vergessen hat.
Es war nicht leicht für sie, ihr Unrecht zu bekennen, aber sie wollte es tun, wenn sie Peter wiedersah. Das
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