,, Das hat mit ihrem Singen die Loreley getan!"
,, Du hast recht! Ich glaube, du hast mich behext?, denke ich überhaupt noch etwas anderes als dich?" ,, Sorg' dich nicht, Lieber! Wenn's der Herrgott so will, macht's gar nichts!"
,, Ja, wir haben uns lieb, und das ist so schön."
,, Alles hat seinen richtigen Einklang mit Menschen und Dingen, wenn man den Bedürfnissen des Körpers gerecht wird", meinte Tamara. ,, Am meisten wirkt sich dies immer seelisch bei der Frau aus. Oder hast du zänkische Frauen gern? Na, also, du lachst! Gib ihnen, den Zankteufeln, den richtigen Mann, dann verlernen sie das Zetern und sind weich wie Wachs."
Peter lachte noch einmal.
,, Aber die aufgeblühte Rose sucht sich vor dem allzu kecken Zugriff zu schützen und droht durch ihren Dorn. Oder das zänkische Kätchen bei Shakespeare kehrt ihren kecken Mut allen Freiern entgegen, so lange, bis einer ihren Willen bricht. Doch sie war das unschuldsvolle Mädchen, keine unbefriedigte Frau. Du siehst also, Tamara, nicht alle Gleichnisse treffen zu."
,, Lassen wir die anderen Frauen, du hast ja genug an mir."
Sie schmiegte ihren Körper eng an den Peters.
,, Gehen wir heute' mal auf die Bastei ? Dahin warst du mit mir noch nie gegangen. Ich möchte einen Sonnenuntergang sehen," schmeichelte sie.
Peter antwortete nicht.
Es war wahr. Er hatte sich bislang gescheut, mit Tamara auf die Bastei zu gehen, um keine Erinnerungen zu wecken.
Mittlerweile hatten sie doch den Weg zu der Bastei eingeschlagen. Sie stiegen die Treppe hinauf und schlenderten durch die, von sitzenden und stehenden Menschen angefüllten Plätze.
Tamara ging jetzt voraus.
Peter war ihr gefolgt. Sie ließ ihre Blicke, auf der Suche nach Freunden und Bekannten, flink unherwan
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