und daß man räumlich nahe sein kann und doch in Ge­danken weit voneinander entfernt. Was mochte Kitty denken, wenn sie so still neben ihm herschritt oder bei ihm saß? Waren ihre Gedanken bei ihm, in der Heimat oder bei dem fernen Freund, von dem sie ihm verschie­dene Male sprach?

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Der Gedanke quälte ihn. Zum Teufel auch, sie muß jenen vergessen. Was soll der hier, hier in der Gefangenschaft? Hatte er je an Kitty gedacht, geschrie­ben oder ein Paket geschickt?

Nein! Mit den paar armseligen Worten hatte er sich verabschiedet und die Tür hinter sich geschlossen. Jede Verbindung mit Kitty war damit abgeschnitten.

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Aber er gestand sich, er hegte Groll gegen den Mann, der sich wie eine Scheidewand zwischen ihn und Kitty schob.

Haßte er ihn? Nein, so nicht, er wehrte sich nur. Aber Kitty, die ohnehin schon so schwer an ihrer Ge­fangenschaft trug, sollte entlastet werden.

,, Dünkt es Sie nicht, daß wir reichlich lange schwei­gen, Kitty?", sagte Peter Vagas auf einem Spaziergang und blickte sie dabei forschend an. ,, War es hier gewe­sen, wo Sie mich zuerst erblickten?" Kitty wies von der Böschung aus, wo sie gerade standen, in die Haupt­straße hinein. ,, Hatten Sie die ganze Zeit daran ge­dacht?" fragte Peter froh und erstaunt.

Und ich meinte, Ihre Gedanken seien in der Heimat." Aber Kitty schüttelte den Kopf.

,, Dort hat man mich ganz vergessen", sagte Kitty bitter.

" Wieder war eine Freistunde vorüber.

Langsam, unendlich langsam wuchs Peters Einfluß.

ES WAR AN EINEM FRÜHMORGEN

In der Putzstube herrschte ein geschäftiges Leben. Der erste Ingenieur Ferner schüttelte miẞbilligend den Kopf.

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