zu ihrer Freundin, die scheinbar keine Müdigkeit verspürte, ging sie mit ihr hinaus.
Beide setzten sich draußen vor der Tür auf die Bank. Der Mond stand hoch am Himmel und goß sein silbernes Licht über die einsamen Straßen.
Aus ihrer gehobenen Stimmung heraus begann Helga sofort zu sprechen.
,, Kitty, ich muß dir etwas anvertrauen. Dr. Anthony hat mich um eine Unterredung gebeten. Wir treffen uns morgen nach Dienstschluß."
Und nach einigem Nachsinnen setzte sie hinzu. ,, Ich glaube, er hat mich sehr gern."
,, Ich freue mich mit dir."
Helga umschlang Kitty und küẞte sie.
,, Ist es nicht wunderbar, daß er gerade mich erwählt?" , Warum? Ich finde es schön und natürlich. Du bist doch eine hübsche Frau!"
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,, Mach' dich nicht lustig über mich, bei meiner Kleinheit? Du bist doch viel hübscher und intelligenter als ich. Das hat Dr. Vagas auch bereits bemerkt."
Kitty konnte einen leisen Ruf des Staunens nicht unterdrücken.
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, Wie kommst du nur plötzlich auf solche Idee? Nun spottest du!"
,, Nein, durchaus nicht, er meint es ernst, du weißt es selbst, daß es so ist. Er hat dich nur angesprochen, um deine Bekanntschaft zu machen."
,, Aber Helga, ich kenne Dr. Vagas erst seit heute Abend; weil du verliebt bist, meinst du, alle Welt müsse es auch sein."
,, Meine Vermutung trifft aber zu. Ich habe Augen im Kopfe und sah wohl, wie seine Blicke dich suchten, damals, als er mit mir in der Geniekaserne sprach und du dich zurückzogst. Erinnerst du dich?“
,, Nein! Es war zu unwesentlich."
,, Paß auf, du wirst bald auch jemand haben, der dir dieses schreckliche Leben hier tragen hilft. Ach, Kitty, wenn ich bedenke, wie wenig Glück ich im Leben ge
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