gehen, es sei, daß er einen Ausweis hatte. Im anderen Falle drohte die Verhaftung.

Die Freunde hatten das Kaffeehaus wieder verlassen. Sie strebten nach Hause.

Der bisher Tag und Nacht herabströmende Regen hatte aufgehört, aber statt dessen verhüllte jetzt ein dichter schwerer Nebel den Horizont.

Das Sudetengebirge war nicht mehr zu erkennen.

Obgleich es kaum vier Uhr nachmittags war, nahm die Dichtigkeit der Luft immer mehr zu, und es schien, als wollte die Nacht anbrechen.

Der September ging mit seinen letzten Tagen zu Ende, und bald würde der kommende Winter seine Herrschaft antreten.

Schwerfällig und unter Verwünschungen und Schellen wälzte sich der breite Verkehrsstrom der hin- und her­flutenden Menschen durch die Hauptstraße Theresien­stadts. Sie alle hatten einen schweren Arbeitsdienst hinter sich, und ihr einziger Gedanke war, sich auszu­strecken.

Manchmal hielt ein und der andere inne, um Atem zu schöpfen, dann sah man ihre blassen, blutleeren Ge­sichter.

Beide Freunde hatten sich untergefaßt und gingen gemächlich über den Korso, auch sie hatten einen äußerst anstrengenden Dienst geleistet. Die Zahl der Kranken stieg von Tag zu Tag. Sie ließen die Flut der Menschen an sich vorbeiströmen, und mitunter hatte es den Anschein, als zögere der eine unmerklich im Weiter­gehen.

Jetzt blieb bei einer Wegbiegung Peter Vagas plötz­lich stehen und sah forschend über die Menschenmenge hinweg. Für den Bruchteil einer Sekunde hatten sich zwei Augenpaare getroffen.

Hans berührte seinen Arm und ließ dabei seine Blicke über das versonnene Gesicht seines Begleiters schwei­fen und sagte:

,, Peter, träumst du?"

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