dung, daß einige Frauen die schreckliche Entdeckung von Läusen gemacht hätten. Wanzen, Flöhe und auch Mäuse hatten sie bisher leider schon bemerkt, aber Läuse noch nicht.
Ganz verzweifelt sahen sich alle an. Wie soll das noch enden?
DIE FREUNDE
Peter Vagas stand in seinem Zimmer, das ihm die Raumwirtschaft zugewiesen hatte. Diese Überweisung wurde auf besondere Empfehlung des Altesten Rates nur außerordentlich gut empfohlenen und prominenten Leuten gegeben. Der Raum, den Peter Vagas mit zwei anderen Kollegen teilte, enthielt drei Betten, was eine besondere Vergünstigung in Theresienstadt war. Das Zimmer lag im zweiten Stock der Magdeburger Kaserne.
Mit ihm zusammen wohnte Dr. Werner, ein sehr junger tüchtiger Arzt, dessen Vorträge über die verschiedenen Wirkungen der Vitaminlosigkeit die wissenschaftliche Welt in Atem hielten. Nämlich seine allerneuesten, medizinischen Methoden, diese gefährlichen Symptome bei der Bevölkerung Theresienstadts zu bekämpfen, hatten Aufsehen erregt. Er war ein außerordentlich beliebter und sehr gesuchter Arzt, und Peter schätzte sich glücklich, mit ihm zusammen zu wohnen.
An den freien Nachmittagen, wo die Sprechstunde ausfiel und alle beisammen waren, wurden sehr viele interessante Unterhaltungen des Abends gepflogen. Außer diesem Herrn wohnte noch Dr. Hans Anthony, der er hier in Theresienstadt überraschenderweise angetroffen hatte, mit ihm.
Hans war sein Jugendfreund.
Peter konnte sich in Theresienstadt anfänglich gar nicht zurechtfinden. Seit seiner vor einigen Wochen er
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