er

ist man davon fest überzeugt; sieht man sie als Erwachsene, dann freilich kann man sich ärgern und zu der ärgerlichen Meinung kommen, daß Gott eine mittelmäßige Welt geschaffen habe. Ein Hauptgrund der so leichten Menschenverachtung erfahrener Menschen. Ein Mensch, der»sich sam- melt«, nicht bloß in einem partiellen Sinne für eine bestimmte Arbeit, eine Schul- oder Sport- aufgabe[wiewohl auch das etwas sein kann, was ihn aus der Mittelmäßigkeit herausnimmt], son- dern in einem totalen Sinn: sich ganz, also für eine Andacht oder ein Gebet, ein solcher Mensch ist in diesem Augenblick niemals»mittelmäßig«. Aber freilich, wie selten ist das! Nun, eben genau so selten wie das Außerordentliche.

Wenn Gott »veränderlich« ist, muß der Mensch verzweifeln; wenn die Welt»unveränderlich« ist, muß er auch verzweifeln oder vielmehr, er ist verzweifelt. Das ist ein Verhältnis zwischen Ver- zweiflung und Unveränderlichkeit oder Veränder- lichkeit des Seins, das Kierkegaard in der»Krank- heit zum Tode« auch hätte behandeln können. Freilich, es ist ein metaphysisches Kapitel in erster Linie und nicht ein psychologisches. Nur dem Sein Gottes kommt die Unveränderlichkeit zu, dem Sein der geschaffenen Welt aber ebenso we- sensmäßig die Veränderlichkeit.»Die Wiederkehr des Gleichen« ist darum Verzweiflung, weil sie auf die Behauptung der Unveränderlichkeit der Welt hinausläuft.

In den deutschen Idealisten ist noch dadurch

etwas Leben, daß sie ihren Systemen, die falsch

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