Denn dann wäre es plausibel gewesen, daß er Sie mit ins Verderben ziehen will, weil Sie sein politischer Geg­ner und ein aufrichtiger Freund des deutschen Volkes sind."

,, Das ist ungeheuerlich!... Verzeihen Sie. Ich will mich nicht hinreißen lassen. Aber ich verstehe nicht... Wenn er wahrheitsgemäß aussagt, daß ich keine Ahnung von seiner verbrecherischen Tätigkeit hatte- wie kann man das zu meinen Ungunsten auslegen? Wie kann man mich verdächtigen, mich, den alle Tschechen einen Verräter nennen?"

Der junge Offizier stand auf. Die Andeutung eines Lä­chelns umspielte seinen Mund.

,, Es ist nicht meine Sache, diese Frage zu beantworten", sagte er sehr höflich. ,, Ich darf Sie jetzt nicht länger aufhalten."

Er warf den Kopf zurück.

Fobich machte eine leichte Verbeugung. Er ging zur Tür und öffnete sie. Vor der Tür standen zwei SS - Männer. Sie nahmen ihn in die Mitte. Sie fesselten ihn nicht, aber sie gingen rechts und links an seiner Seite in dem schmalen Korridor, so daß der Fassungslose eingepreẞt war. Sie führten ihn über eine schmale Treppe in den Hof. Dort wartete ein Auto. Sie stiegen ein.

20

Acht Männer saßen in einem vergitterten Raum auf einer langen Bank. An der linken Ecke saß Musil. Rechts ne­ben der Bank stand Fobich. Sie hatten noch eine halbe Stunde zu leben. Die Vollstreckung der Todesurteile war für zwölf Uhr mittag angesetzt.

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