ersten Gelegenheit eine Falle stellt. Wenn ich in eine Falle gehe, bin ich ein toter Mann. Auf dich kann ich mich verlassen. Du bist mein Freund. Und du bist ein verläßlicher Fachmann. Erinnerst du dich an unser Ge- spräch vor deiner Versetzung in die Abteilung III? Du hast dich damals gegen die Versetzung gewehrt. Du hast damals gesagt, daß du dich in der Abteilung III nicht leicht.einarbeiten könntest. Und was ist geschehen? Du bist in der Tarifabteilung ein tüchtiger Fachmann gewe- sen, du bist heute in der Abteilung Ill ein ebenso tüch- tiger Fachmann. Deine Befürchtungen waren überflüs- sig. Rada, du wirst von heute an nicht nur die Abfahrts- zeiten der eingeschobenen Züge berechnen. In deiner Hand werden alle Fäden aller Mannschafts- und Waffen- transporte zusammenlaufen. Du wirst alle Geheimnisse der deutschen Heeresleitung kennenlernen, die denTrup- pen- und Waffentransport betreffen. Ich kann die Kon- trolle des gesamten Verkehrs nicht allein bewältigen, wir werden sie zusammen bewältigen. Die Verantwortung trage selbstverständlich ich. Dir bürde ich keine neue Verantwortung auf, aber ich verlasse mich auf deine Ge- wissenhaftigkeit.‘
Er verstummte und wandte den Kopf zum Fenster, als ob er plötzlich von einer vorbeiziehenden Wolke abge- lenkt worden wäre. Während er zum Himmel aufblickte, entging ihm jedoch keine Regung in Radas Gesicht.
Es war ein ernstes, stilles, verschlossenes Gesicht, das Gesicht eines alten Mannes. In diesem Augenblick fiel Fobich auf, daß Rada in der letzten Zeit um viele Jahre gealtert war.
„Bist du bereit, diese Mehrarbeit zu übernehmen?” fragte Fobich, den Blick von der Wolke lösend: und! wie- der dem noch immer stummen Rada-zuwendend.
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