lich zu sprechen. In seiner Ansprache am 23. Juni schlug er einen scharfen Ton an. Er sagte: ,, Meine Herren, der Krieg gegen die Bolschewiken hat gestern begonnen. Der Führer hat sich entschlossen, der bolschewistischen Gefahr ein Ende zu bereiten. Der russische Krieg ist in erster Linie ein Verkehrsproblem. Die Abteilung III ist für die restlose und glatte Lösung dieses Problems mitverantwortlich. Der Transport der Mannschaften und Waffen nach dem östlichen Kriegsschauplatz muß sich mit vorbildlicher Geschwindigkeit und Reibungslosigkeit abwickeln. Ich bitte Sie, zur Kenntnis zu nehmen, daß jeder einzelne Beamte und Angestellte im Rahmen seiner Tätigkeit für die tadellose Abwicklung des Verkehrs haftbar ist. Wer sabotiert, wird erschossen oder gehängt. Ich bin überzeugt, daß es in meiner Abteilung keine Saboteure gibt. Enttäuschen Sie meine Erwartungen und mein Vertrauen nicht, meine Herren!"
Nach dieser Einleitung erörterte er technische Probleme.
Die tschechischen Beamten und Angestellten hatten die Rede eines deutschen Regierungsvertreters, die Fobich kurz nach dem 15. März 1939 verdolmetscht und verfälscht hatte, nicht vergessen. Der Deutsche hatte damals Saboteuren mit der Todesstrafe gedroht, und Fobich, der Dolmetsch , hatte die Drohung unterschlagen. Heute drohte er aus eigenem Antrieb. Gut so! dachten die tschechischen Beamten und Angestellten.
Das tschechische Volk jubelte stumm. Es sagte: Hitler hat eine große Dummheit begangen, die ihm das Genick brechen wird.
Der Baron Neurath erschrak, als ihm im Juli gemeldet wurde, die Produktion in den böhmischen und mährischen Waffen- und Munitionsfabriken sei in den letzten
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