helfen. Der Baron Neurath sagte:„Tschechisches Volk, ich, dein Protektor, will dir helfen! Unterwirf dich, und ich will dir helfen. Gib deinen Widerstand auf, und ich will dir helfen.“
Sehr leise, der Verzweiflung nahe, raunte die Stimme des Widerstands:„‚Harret aus!‘ Das Volk hörte sie.
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Im Spätfrühling warf die Abteilung III alle Fahrpläne um. Jeden Tag rollten Züge, mit Waffen und Munition beladen, nach Polen . Waren diese Unmengen modern- ster Waffen erforderlich, die besetzten Gebiete Polens zu regieren? Jeden Tag rollten Züge, mit deutschen Sol- daten beladen, nach Polen . Waren diese vielen Regi- menter, Brigaden, Divisionen erforderlich, die besieg- ten Polen noch einmal zu besiegen? Man hörte nichts von einem polnischen Aufstand. Die Polen , die sich ge- gen den deutschen Überfall zur Wehr gesetzt hatten, waren teils tot, teils gefangen. Viele hingen auf den Bäumen an den polnischen Landstraßen, auf den Markt- plätzen der polnischen Städte, vor den Häusern der pol- nischen Dörfer. Viele hingen. seit dem Herbst des Jahres 1939, und niemand schnitt die Leichen ab. Die Deut- schen ließen sie hängen, um den noch nicht gehängten Teil der polnischen Bevölkerung vor übermütigen Über- griffen zu warnen.
Am 22. Juni wußte man endlich, was die Transporte zu bedeuten hatten.
Der Sektionschef Fobich berief eine Versammlung aller Beamten und Angestellten der Abteilung Ill ein und hielt eine Ansprache. Er pflegte mit seinen Beamten sehr höf-
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