mußte er jeden Augenblick gewärtig sein, tiefer in den geheimnisvollen Arbeitsprozeß der Abteilung III ver- strickt zu werden, da Fobich die Absicht geäußert hatte, ihm die Sekretariatsgeschäfte anzuvertrauen, die nur dem Vertrauenswürdigsten übergeben werdenkonnten. Eine Woche nach seiner Versetzung in die Abteilung Ill wurde er in der Nähe seiner Wohnung auf dem Heim- weg von Havelka, den er seit seinem Austritt aus der Tarifabteilung nicht gesehen hatte, angesprochen.Ich hab hier auf Sie gewartet, sagte Havelka.Kom- men Sie, bitte, heute abend nach acht Uhr in meine Wohnung. Der Leiter unserer Organisation will mit Ihnen sprechen. Nach diesen Worten drehte Havelka sich um und verschwand.

Der überrumpelte Rada hatte nicht Zeit gefunden, eine Antwort zu geben. Er ging nach Hause und setzte sich zu Tisch. Er hatte seinen. Angehörigen nichts Näheres und insbesondere nichts Beunruhigendes über die Be- gleitumstände und Folgen seiner Versetzung in die Ab- teilung Ill gesagt. Da sie aber wußten, daß Fobich, von dessen verdächtiger Haltung schon vor der Versetzung öfter die Rede gewesen war, der Abteilung Ill vorstand, errieten sie, welche Qual Rada stumm vor ihnen ver- barg. Als er Marie sagte, daß er nach dem Essen Ha- velka besuchen werde, blickte sie ihn forschend an und fragte:Ist etwas geschehn?Nichts, sagte er.Sei unbesorgt. Wir wollen nür hie und da privat zusammen- kommen, weil wir einander im Amt nicht mehr sehn.

Er hastig und verließ gleich nach dem Essen das Haus.

Marie und Edmund blickten ihm besorgt nach.Hat der Vater dir gesagt, ob er einer Organisation angehört, die unterirdisch kämpft? fragte Edmund, der sich erinnerte,

60