es war gefährlich, diesen gefährlichen Menschen, die­sen Lumpen und Verräter, zum Feind zu haben. Fobich glaubte, daß Rada nichts mehr zu sagen habe, bot ihm eine Zigarette an und sagte: ,, Also das ist er­ledigt. Weißt du noch, wo ich wohne? Besuch mich mor­gen abend nach acht. Meine Frau wird sich freuen." Rada nahm die Zigarette nicht an. Er schien die goldene Zigarettendose, die ihm gereicht wurde, nicht zu sehen. Seine Augen waren geweitet. Er sagte: ,, Ich will in der Tarifabteilung bleiben."

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Fobich machte eine Bewegung, die Verwunderung aus­drückte. Rada sagte rasch, ohne eine Pause eintreten zu lassen: ,, Ich bin dort gut eingearbeitet. Ich will nicht unbescheiden sein, aber ich darf wohl sagen, daß ich das Tarifwesen sehr gut verstehe. Ich stelle die komplizier­testen Tariftabellen zusammen, und es macht mir keine Schwierigkeit. Mein Chef ist mit meiner Arbeit immer zufrieden gewesen. Ich glaube nicht, daß ich in einer anderen Abteilung etwas Ordentliches leisten könnte. Ich bin nicht mehr jung, ich könnte mich nicht leicht ein­arbeiten. Ich danke sehr für die gute Absicht, aber ich bitte, in der Tarifabteilung bleiben zu dürfen." Fobich steckte die Zigarettendose in die Tasche und sagte: ,, Du scheinst mich nicht verstanden zu haben. Ich biete dir ein außerordentliches Avancement an. Du steigst außer der Reihe in eine höhere Rangklasse auf. Du wirst in meiner Abteilung eine Vertrauensstellung haben. In meinem Büro, in meinem Sekretariat. Ich brauche drin­gend einen Menschen, auf den ich mich verlassen kann. Deshalb hab ich sofort an dich gedacht. Es ist schwer, einen verläßlichen Menschen zu finden, dem man voll vertrauen darf. Zu dir hab ich unbegrenztes Vertrauen. Ich kann nicht auf dich verzichten."

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