‚Wie geht es dir? fragte Fobich. ‚Danke. Ich bin zufrieden. Fobich lächelte:Ich weiß. Du bist ein anspruchsloser Mensch.

Er griff nach einer Mappe, die vor ihm lag, öffnete sie und sagte:Ich habe hier deine Personalien. Du hast lang genug in der Tarifabteilung gedient. Du kannst es dort nicht weiterbringen. Ich lasse dich in die Abtei- lung III versetzen. Du rückst gleichzeitig eine Rangklasse vor. Ich hoffe, daß es dir nicht unangenehm ist.

Rada antwortete nicht gleich. Er blickte die glitzernden schwarzen Augen Fobichs an. Er dachte an Havelkas Worte: Fobich ist ein Lump. Er dachte: Dieser Lump, dieser Verräter will mich verderben. Warum gerademich? Ich hab ihm nichts Böses getan. Ich hab ihm einmal das Leben gerettet. Warum will er mich in die Abteilung Ill versetzen? Wozu braucht er mich?

Er durfte nicht länger schweigen. Er mußte antworten. Er mußte-sich wehren. Er dachte nicht an sich, er dachte an seinen Sohn. Er dachte, daß er die Pflicht habe, sei- nem Sohn einen ehrlichen, unbefleckten Namen zu hin- terlassen. Er wußte, daß er seinem Sohn einen ehrlichen, unbefleckten Namen nicht hinterlassen könnte, wenn irgendein Mensch, sei es Havelka, sei es ein anderer, sagen dürfte:Rada hat sich in den Dienst eines Ver- räters gestellt. Rada ist ein Verräter.

Nun? fragte Fobich und legte die Mappe auf den Tisch.

‚Rada sagte:Verzeihung. Ich bin überrascht. Ich war nicht vorbereitet...

Er suchte nach Worten. Er mußte erklären, begründen, warum er sich gegen die Versetzung in die Abteilung Ill wehrte. Er mußte eine harmlose Erklärung finden, denn

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