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ist ein gefährlicher Mensch. Er ist skrupellos, man muß auf der Hut vor ihm sein. Ich will Ihnen beweisen, Rada, daß ich Ihnen unbegrenztes Vertrauen schenke. Ich gehöre einer Organisation an, die unterirdisch arbeitet. Ich darf Ihnen das eigentlich nicht sagen. Ich mußte es Ihnen aber sagen, weil es keine Mißverständnisse zwischen uns geben darf."
Rada war überrascht. Er atmete schwer. Er sagte: ,, Sie hätten es mir nicht sagen sollen, wenn Sie es nicht sagen dürfen."
,, Ihnen kann man alles sagen", erwiderte Havelka; ,, Sie werden uns nicht verraten."
Rada sagte: ,, Das ist wahr."
Er dachte nach. Er dachte langsam und schwerfällig. Er blickte forschend in Havelkas blasses, nervöses Gesicht und sagte: ,, Das ist es also. Erwarten Sie, daß ich dieser Organisation beitrete? Haben Sie vielleicht den Auftrag, mich zum Beitritt aufzufordern?"
Havelka lächelte: ,, Nein. Das ist kein Verein, Rada, dem man beitritt. Sie werden uns helfen, das weiß ich. Früher oder später wird sich eine Gelegenheit ergeben.- Sie können uns vielleicht besser helfen, wenn Sie unserer Organisation nicht angehören."
Rada blickte Havelka in die Augen. Die beiden Männer waren nie Freunde gewesen. Havelka war ein rechthaberischer Mensch, mit dem viele Kollegen sich schlecht vertrugen, weil er die Meinung eines andern nie gelten ließ. ,, Das versteh' ich nicht", sagte Rada. ,, Ich kann mir nicht vorstellen, daß ich Ihrer Organisation von Nutzen sein könnte. Sie wissen, wie zurückgezogen ich lebe. Nach den Amtsstunden geh ich nach Hause, mein ganzes Privatleben gehört meiner Familie."
,, Ich weiß. Sie sind ein guter Familienvater."
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