,, Es ist gut", wiederholte Rada hilflos.

Sie kehrten in ihr Amtszimmer zurück. Der alte Beran blickte die Eintretenden neugierig an.

,, Sie haben recht gehabt, Beran", sagte Havelka. ,, Rada hat meine Bemerkung übelgenommen. Ich habe ihn um Entschuldigung gebeten, und jetzt ist alles wieder gut." An diesem Tag begleitete Havelka den schweigsamen Rada nach den Amtsstunden ein Stück Wegs. Als Rada sich verabschieden wollte, sagte Havelka: ,, Ich möchte Ihnen noch etwas sagen, Rada. Haben Sie Zeit, mich in meine Wohnung zu begleiten? Ich kann es hier, auf der Straße, nicht sagen."

Havelka wohnte in Karolinenthal in einer alten Miets­kaserne im vierten Stock. Er ersuchte seine Frau, in die Küche zu gehen. Die beiden Männer setzten sich in dem Zimmer, das Radas Wohnzimmer ähnelte, an den Tisch. Havelka sagte: ,, Rada, es hat sich heute herausgestellt, daß Sie nicht wissen, welche Meinung ich von Ihnen habe. Nun, also: Ich lege meine Hand für Sie ins Feuer."

Er verstummte, obwohl er offenbar noch manches zu sagen hatte.

Rada wartete erstaunt und verlegen und sagte, da die Stille wuchs und immer lastender wurde: ,, Ich danke Ihnen."

,, Und das haben Sie nicht gewußt", sagte Havelka und schüttelte den Kopf.

,, Ich habe nie daran gezweifelt", sagte Rada, runzelte die Stirn und fügte zögernd hinzu: ,, Ich spüre aber, daß man mir gegenüber einen merkwürdigen Ton anschlägt, weil ich Fobich als Gymnasiast gekannt habe."

Havelka schob seinen Stuhl näher zu Rada hin und sagte leise: ,, Deshalb muß ich mit Ihnen sprechen, Rada. Fobich

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