GEWITTER ÜBER USTERREICH

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das hätte ich lieber nicht sagen sollen, denn:, Ach, das liegt wohl mehr an Ihnen", war die Rüge, die ich mir damit zuzog und die den ,, schlappen Wiener " schulmeisterisch in den Winkel wies. Der Unterschied zwischen der österreichischen und preu­ßischen Auffassung war in der Tat kaum zu übersehen und fand um diese Zeit seine in ihrer Art klassische Ausprägung in einem Scherzwort, das den Krieg überdauern sollte. ,, In Berlin ", sagte man ,,, ist die Stimmung ernst und zuversichtlich; in Wien heiter und pessimistisch."

So traten wir, mit Philosophie gewappnet, in die verhäng­nisvolle zweite Phase des ersten Weltkrieges ein, fest ent­schlossen, uns gegen den Donner des Gewittersturmes die Ohren zu verstopfen und seine Blitze in Spiegellichtern einzufangen.