Die Zeugin Rosenbaum aus Schwandorf bekundet, daß Seidel sie wiederholt geschlagen habe.Es war schon nichts besonderes mehr, wenn Seidel den Frauen an die Brüste griff. Das ist bei mir selbst vor- gekommen. Genthe war mein Meister, und wenn einmal eine Maschine stillstand, behauptete er, es sei Sabotage. Da habe sie geweint. Genthe sagte zu ihr:Ich bin nicht dein Vater und nicht deine Mutter. Wenn du weinst, wirst du ja wohl wissen, warum du weinst. Dann hat er sie mitgenommen. Zwei Meister haben sie geschlagen. Der eine mit einem Gummiknüppel, der andere mit einem Stock. Die Zeugin zeigt dann dem Gericht eine noch übriggebliebene Narbe an der oberen Wade.

Der Angeklagte Genthe erklärt:An die Zeugin kann ich mich nicht erinnern. Geschlagen habe ich, das stimmt.

Dann sagt die Zeugin:Meine Schwester Maria Goldberg ist im Jahre 1943 von Neumerkel erschossen worden, weil sie trotz Warnung ihre Haare nach oben gekämmt trug und damit angeblich die Männer gereizt hätte. Sie war ein hübsches Mädel und ist aufgefallen.

Neumerkel, befragt: ‚Ich bestreite das. Ich muß das ablehnen auf

die Ähnlichkeit von Sonder hin.

Die Zeugin erklärt: ‚Bine Verwechslung mit Sonder ist unmöglich. Ich habe genau gesehen, wie Neumerkel geschossen hat. Sein Name und meiner Schwester Name sind genannt worden. Alle waren sich einig. Ich. konnte alles deutlich sehen. Er hat selbst noch gesagt: ‚Scheiße mit der Schönheit. Sie hat dann noch zwanzig Minuten gelebt. Sie ist fortgefahren worden wie alle anderen Toten.

Die Zeugin Schmederer aus Partenkirchen wird als nächste ver- nommen und identifiziert Seidel, Genthe und Färber.

Die Zeugin kam mit ihrem Mann und Kind nach Kamienna. 1943 hat sie mit ihrer Cousine im Werk A gearbeitet. Es war ein sehr schönes Mädchen. Als sie von der Arbeit kamen, stand Seidel und Barden- schläger da und haben das Mädchen herausgenommen. Das Mädchen Eisenberg war ihr Name wurde später erschossen aufgefunden. Die jüdische Polizei hat die Kleidung zurückgebracht. Die Eltern der Zeugin sind auch durch Seidel umgekommen.

Alle weiteren Angaben der Zeugin sind dem Gericht durch vorher bereits vernommene Zeugen bekannt.

Der Ehemann Schmederer wird alsdann vernommen und identifiziert die Angeklagten Seidel, Genthe, Wagner, Färber und Kali- nowski.

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