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497 der SMA.

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Der Weg, der nach Kamienna führte

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Kamienna war keineswegs eines der KZ- Lager, in denen wie heute allgemein bekannt mit allen technischen Errungenschaften der Neu­zeit Menschenleben systematisch vernichtet wurden, damit der teuflische Plan, alle antifaschistischen Kräfte auszurotten, um eine zügellose Welt­herrschaft errichten zu können, realisiert werde.

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Es hat in Deutschland und in den vom deutschen Faschismus be­setzten Gebieten- viele Kamiennas gegeben. Die Öffentlichkeit kannte bisher meist nur die Begriffe ,, Zuchthaus " und ,, Konzentrationslager". Was über diese beiden Arten seit 1945 bekannt wurde, ist auch nur ein Ausschnitt dessen, was in Wirklichkeit geschah. Dennoch gibt es Teile des deutschen Volkes, die diese Berichte über KZ- Lager als Angebereien, als Haß und Rache, als Übertreibungen, die Mitleid erzeugen sollen, oder als Schwindel, der eine Wiedergutmachung rechtfertigen soll, be­zeichnen. Das deutsche Volk betrachtet sich selbst für so anständig, daß derartige Grausamkeiten, von Deutschen begangen, einfach als unmög­lich erscheinen. Dabei zeigt sich gerade unser Volk bei der Betrachtung solcher Tatsachen im eigensten Spiegel der erhabenen deutschen Über­heblichkeit, die es besonders in den 12 Jahren gegenüber den ,, Polacken" und ,, Juden" zum Ausdruck brachte. Wenn man auch die Juden in der neueren Zeit nicht mehr in so negativer Weise betrachtet, wie das im ,, Stürmer" eines Julius Streichers geschehen ist, so muß dennoch fest­gestellt werden, daß es auch heute noch Menschen unter uns gibt, die vielleicht doch den Juden als einen Teil des deutschen Unglückes be­trachten, die in 12jähriger Erziehung der faschistischen Rassenhetze erlegen sind und denen die Not, eine Folge des grausamen, bestialischen Krieges, als günstiger Nährboden für ihre neofaschistische Hetze er­scheint.

Wenn wir feststellen, daß schon wieder in Deutschland Schändungen jüdischer Friedhöfe in unbestimmten Abständen vorkommen, muß dar­aus geschlußfolgert werden, daß die nazistische Verhetzung auch heute

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