einem Freitag eingeliefert worden, sind 20 meiner Mithäftlinge geflüchtet. Am Sonnabend bin ich zur Arbeit gegangen. Als ich wiederkam, wurde mir von zehn Leuten gesagt, daß Seidel alle nicht arbeitenden Leute zusammen­gerufen hat, daß er fünf ausgewählt hatte, darunter meinen Onkel Chaim Ro­litzki. Diese fünf wurden erschossen und die zehn, die mir das berichteten, waren das Begräbniskommando, das diese fünf Leichen bestattet hat."

Der Zeuge bekundet, daß Seidel von ihm anläßlich der großen ,, Filz­aktion" den Ehering verlangte. Da er keinen besaß, wurde er von Seidel mit einem Revolver und einer Peitsche geschlagen.

,, Von dem Angeklagten Dechant weiß ich vom Hörensagen von Häft­lingen, die im Werkzeugbau gearbeitet haben, und die mir früh, als ich zur Arbeit kam, und ich eine jüdische Leiche, Chaim Weintraub, ge­sehen habe, sagten, daß dieser von den Angeklagten Dechant und Koch und dem nichtanwesenden Färber während der ganzen Nacht durch körperliche Mißhandlungen, die sich über einen längeren Zeitraum er­streckt haben, getötet wurde. Gehört habe ich das auch von der Frau des Weintraub. Die hat mir alles genau erzählt."

Der Zeuge bekundete den Hergang der Erschießung der zwei wieder zurückgebrachten Häftlinge durch den Angeklagten Neumerkel. ,, Ich mußte", so sagte der Zeuge ,,, die Erschießung aus allernächster Nähe mit ansehen. Neumerkel befahl den Juden niederzuknien und schoß dann den einen mit seinem Revolver ins Genick. Dann stieß er die Leiche mit dem Fuß weg und rief:, So, nun kannst du flüchten, du Schweinehund.""

Das Gericht will von dem Zeugen wissen, wie weit er entfernt stand, als Neumerkel die Flüchtlinge erschoẞ.

Der Zeuge antwortet darauf: ,, Ich stand so nahe an dem Ermordeten, daß dessen Blut meine Kleider traf. Aus dieser Nähe heraus habe ich ein­deutig gesehen, wie der Fußtritt erfolgt ist, und ich habe auch den Ausspruch des Angeklagten gehört."

Neumerkel erklärt: ,, Ich bestreite das ganz entschieden, weil ich dazu gar nicht fähig gewesen wäre."

Als Entlastungszeugin für den Angeklagten Kuhne wird alsdann seine frühere Sekretärin, Johanna Kind aus Leipzig , vernommen. Ihre Ver­nehmung war ein glattes Fiasko für den Angeklagten Kuhne. Soviel Mühe sich auch der Verteidiger des Kuhne gab, es war nichts heraus­zubringen. Nach ihrer Darstellung kümmerte sich Herr Kuhne um gar nichts, sein Name war Hase, er wußte von nichts.

Der Angeklagte Köhler erklärte vor Gericht: ,, Ich halte es aufrecht, daß die Zeugin Kind die Zuträgerin für Kuhne war."

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