andere Erzeugnisse für die Friedenswirtschaft herstellen zu können. Er wolle Artikel herstellen, die das deutsche Volk dringend benötige; das Volk, dessen Name von ihm und seinen Leuten in so fürchterlicher Weise geschändet wurde. Er glaubte scheinbar, daß man hier in Leipzig nicht so bald erfahren würde, was er und seine Trabanten in Polen getrieben haben. Die weitaus größte Mehrzahl der Opfer konnte ja nicht mehr sprechen, konnte keine Anklage mehr erheben, dafür hatte man rechtzeitig gesorgt. Doch womit er nicht rechnete, weil er glaubte, damit nicht rechnen zu brauchen: seine deutschen Untergebenen, die sich durch das Monopolkapital nicht korrumpieren ließen und die die begangenen Verbrechen nicht mit ihrem Gefühl für Menschlichkeit und Menschenwürde vereinbaren konnten, wurden sein Verhängnis. Das mußte ihm im Laufe der Besprechung mit den früheren Hasag- Ange­hörigen klarwerden.

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Kuhne hielt es nämlich für ratsam oder vielleicht war es nur ein Versehen, auch den Meister Herold aufzufordern, wieder bei dieser, ,, sauberen" Firma zu arbeiten. Aber Herold erklärte offen heraus, ,, nach dem, was sich in Kamienna ereignete, will und kann ich bei der Hasag nicht mehr arbeiten". So dumm konnte selbst ein Kuhne nicht sein, um zu begreifen, daß der Zeitpunkt, wo er und seine Leute die Rechnung werden begleichen müssen, nicht mehr allzu fern sei.

Und noch ein anderer ahnte, daß es ja einmal so kommen würde. Herr Seidel traf eines Tages seinen früheren Kollegen Herold in Leip­ zig . Plötzlich konnte er Herold freundlich gegenübertreten. Vergessen war die Drohung, Herold vor ein SS- Gericht zu stellen und dafür zu sorgen, daß er nie wieder deutschen Boden betreten darf. Herrn Seidel ging es damals noch sehr gut. Die Tasche voller 50- Mark- Scheine, die zweifellos aus den Raubzügen gegen die Juden in Kamienna herrührten, erzählte er freimütig, daß er noch über genügend Schnaps in seinem Keller verfüge, denn, wenn es einmal herauskommen sollte, was da oben passiert ist, dann kostet es uns allen ja sowieso den Kopf. Doch es dauerte immerhin noch zwei volle Jahre, bis es soweit war, denn erst im November 1947 wurde Seidel in Haft genommen.

Aber im Februar 1947 passierte einem anderen Kamienna- Peiniger das Pech, erkannt und verhaftet zu werden. Es war Espenhayn. Er suchte sich nach Kriegsende eine Stellung und fand sie als Chauffeur bei einer jüdischen Firma. Der Chef dieser jüdischen Firma hatte eines Tages in der amerikanischen Zone zu tun. Espenhayn steuerte ahnungslos den Wagen gen München . Von hier aus ging es nach Fel­ dafing . Dort befindet sich ein jüdisches Verschlepptenlager.

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