klärte ,,, Frau Wagner hat noch nie jemandem etwas zuleide getan", als diese ihre üblichen dummen spitzen Bemerkungen über mich machte. Solche Kleinigkeiten beleuchten die ganze Situation, die ganze Lebens­philosophie ist an ihnen zu erlernen und zu erproben. In diesem Sinne habe ich mein Leben lang aufbauend im sozialen Sektor gewirkt, selbst im K.Z. In allen Lagern hatte ich Freunde, unter den 800 Bibelforschern z. B. meine Bettnachbarin Herfurth, eine Verlagsbesitzerin aus Wien . Der gehässigen Hannchen erklärte ich mehr als einmal, daß nur ein Glaube etwas tauge, der auf der Liebe aufbaue.

Nach meiner Entlassung aus dem Bunker, als ich auf dem, Muster­block 1" wohnte und im Krankenrevier arbeitete, habe ich unter meinen Mitgefangenen im Sinne meiner Lehre gewirkt und viele Freunde fürs Leben gewonnen. Mein Dienst verlangte, daß ich täglich durch fast alle Wohnblocks ging, was den Häftlingen im allgemeinen untersagt war. Ich hatte allerhand Bestellungen bei den Blockältesten, den Anweisungs­häftlingen, bzw. den Ärzten im Revier oder der Schreibstube usw. zu machen, und dann wieder an den Krankenbetten zu tun. Dabei traf ich bald hier bald da mit meinen Freunden zusammen und gewann immer neue Mitkämpfer. Ich nahm mir die Freiheit heraus, meine Gedichte auf der Schreibmaschine im Büro zu vervielfältigen und sie zu verteilen. Ungezählten Kranken und Sterbenden konnte ich in jener Zeit Trost bringen und kleine Dienste erweisen. Viele hunderte von Briefen habę ich von Block zu Block befördert( worauf an sich Prügelstrafe stand), um den armen Kranken eine Freude zu machen oder ihre Wünsche zu über­mitteln, ihnen warme Sachen, Eẞvorräte, Pakete von ihrem Block gebracht oder ihre Freunde ihnen ans Bett oder ans Fenster geholt.

Zu meinen Sorgenkindern gehörte neben vielen der alten Strickerin­nen, die zuvor mit mir auf Block 14 gewesen waren, u. a. die luxem­burgische Gräfin Mons , eine geborene Münchenerin, Frau von über 50 Jahren, Juristin und sehr welterfahren. Sie war zuckerkrank und konnte die fettlose Kohl- und Rübenkost überhaupt nicht vertragen. Außerdem lebte sie auf dem Polenblock 16, wo die etwa 20 nichtpol­nischen Häftlinge verschiedener Nationalität einen schweren Stand hat­ten. Infolge ihrer Kurzsichtigkeit konnte sie der Läuse nicht Herr werden. Dadurch war sie für ihre Umgebung eine Plage und eine Gefahr, denn die Läuse übertrugen die Krankheiten. Von ihren Tisch- und Bettnach­barinnen wurde sie dauernd angeschrien und geschlagen, weil sie schließ­lich so durcheinander war, daß sie alles verkehrt machte. Ich vermittelte

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